Nach zwei Nächten in Kep ging es weiter nach Sihanoukville, ein Ort an dem Backpacker mit Joints in der Hand neben kambodschanischen Touristen in T Shirt und langer Hose den Strand und das Wasser teilen. Sihanoukville ist für die BBQs am Strand und für seine große Anzahl an Stränden berühmt. Abends wird der Tagesfang angepriesen und wenn er gut aussieht (was er jedes Mal tut, eine Mischung aus Tintenfisch, großen Garnelen und verschiedenen Fischen), kann man ihn sich frisch zubereiten lassen.
Die Strände von Sihanoukville sind größtenteils im Privatbesitz von luxuriösen Resorts, nur die zwei größten sind öffentlich, dafür dann voll mit Sesseln, Liegen und Stühlen der Bars am Strandrand. Erst nach gut einem Kilometer Strand werden die Bars weniger und der Strand einsamer.
Wir haben nach unserer Ankunft in Sihanoukville die Bars und die gegrilltem Meeresfrüchte am Strand genossen. Das Meer war an dem Tag wenig einladend, da es voll mit blauen Quallen und Müll war. Dafür ließ sich der Abend um so mehr in den großen, gemütlichen Sesseln genießen.
Am nächsten Tag sind wir mit dem Boot nach Koh Rong, der größten Insel vor Sihanoukville über gesetzt. Wie gesagt, Sihanoukville war eher auf die entspanntere Form der Backpacker ausgelegt gewesen, und der öffentliche Strand eher enttäuschend.
Daher ging es nach Koh Rong. Die Auswahl an Inseln ist groß und jeder kann was für seinen Geschmack finden, egal wie abgelegen oder einsam er etwas sucht. Wir haben etwas entspannteres, aber mit der Möglichkeit, etwas zu unternehmen gesucht und sind so auf der belebtesten und beliebtesten Insel gelandet. Mit dem Boot ging es zwei Stunden durchs Meer und schon sind wir in einem kleinen Dorf mit weißem Strand und türkisem Meer gelandet.
Auch hier säumten Bars den Anfang des Strandes, aber schon nach fünf Minuten Fußweg war man dem Lärm und den Massen entkommen. Dafür dann zu den Sandfliegen gekommen, kleinen nervigen Biestern, deren Stiche man erst Stunden später spürt, dafür dann aber so richtig… Das einzige Mittel gegen sie ist Öl auf der Haut – ich glaube wir haben noch nie so viel Hautpflege am Strand betrieben! Unsere Haut hat regelmäßig einen Schutzfilm aus Sonnencreme, Kokosöl und Insektenmittel bekommen, sodass wir wie frisch geölte Models vor dem Filmdreh glänzten.
Wir sind auf Koh Rong in dem Ankunftsdorf geblieben, anstatt mit einem Boot zu den entlegeneren Bungalows zu fahren, da wir die Bars für abends sehr schön fanden. Schon hier waren wir abgeschnittener von der Zivilisation, als wir es gewohnt waren. Strom gab es morgens zwischen 8:00 Uhr und 11:00 Uhr und nachmittags von 14:00 Uhr bis 2:00 Uhr Nachts. Internet gab es theoretisch, aber das Ladewn einer Internetseite dauerte auch gerne mal fünf Minuten. Untergekommen sind wir in einem lokalen Guesthouse. Unser Zimmer war ziemlich feucht und roch auch so, unsere Badesachen haben über Nacht kein Stück getrocknet, aber das hätten sie bei der hohen Luftfeuchtigkeit und unseren regelmäßigen Meerbesuchen eh nie.
Den Ankunftstag haben wir am Hauptstrand genossen, waren Baden, haben einen Cocktail am Strand genossen und abends die gegrilltem Möglichkeiten genossen.
Der nächste Tag war unser volle Tag, da wir zwei Nächte bleiben wollten. Wir hatten schon am Tag vorher beschlossen, den fußläufig zu erreichenden Long Beach (langer Strand übersetzt) aufzusuchen und den Tag dort zu verbringen. Beim Frühstück erfuhren wir, dass es ein 30zig minütiger Fußmarsch durch den Urwald über die Bergkuppe sein sollte und so machten wir uns auf, mit Flip Flops und Handtüchern.
Keine gute Idee im Nachhinein, den es war wirklich ein Urwaldweg. Steil aufwärts, durch kleine Bäche und Pfützen laufend und am Ende den steilen Berghang herunter sind wir mit Flip Flops gelaufen und haben unsere schönen Turnschuhe, gut weggepackt im Rucksack im Zimmer, vermisst… Der Weg war wirklich einmalig und wunderschön. Es war auch spannend, durch das dicke Grün zu laufen und sich bei jeder Abzweigung zu fragen, ob man immer weiter ins Nirgendwo läuft, oder noch Richtig ist. Zum Glück gab es immer mal wieder Pfeile oder sogar Schilder im Wald, sodass wir uns kein einziges Mal verlaufen haben.
Der Weg alleine hat sich gelohnt, aber der Strand hat dann alles wett gemacht. Wir waren anfangs vielleicht sieben Menschen auf dem riesigen Strand und erst Nachmittags kamen Boote mit weiteren Leuten. Trotzdem, der Strand war so riesig, jeder hatte sein privates Fleckchen Erde!
Dadurch, dass es keine Übernachtungsmöglichkeiten am Strand gibt gibt es leider auch niemanden, der Liegen oder Sonnenschirme anbietet und die Sonne hat geschienen! Uns war wirklich warm und trotz 50ger Sonnencreme waren wir am Ende des Tages ziemlich rot. Außerdem lag sehr viel Müll am Strandrand, an dem wir uns Notgedrungen unter den Bäumen nieder gelassen haben.
Ein wunderschöner Strand mit wunderbarem, türkisen Wasser das ganz flach ins Meer abfiel. Wir haben den gesamten Tag zwischen Wasser und Schatten verbracht und waren bis zum Sonnenuntergang an dem Strand. Danach sind wir bei einem der Touristenboote mit eingestiegen und wurden zurück in das Dorf gefahren. Auf halber Strecke dahin waren wir noch einmal mitten im Meer schwimmen, mitten in fluoreszierenden Plankton! Bei jeder Bewegung, die wir im Wasser gemacht haben, gab es kleine Blitze um uns herum.
Am nächsten Tag haben wir den Vormittag in einer Bar am Strand verbracht (Sonnenbrand…) und sind Mittags mit dem Schnellboot zurück nach Sihanoukville gefahren. Morgen gehts dann weiter in die Hauptstadt, Phnom Phen und wir verabschieden uns für circa zwei Wochen vom Ozean, der uns die letzten Wochen begleitet hat.