Von Meeresfrüchten und vegetarischen Köstlichkeiten

Gemäß meines Reiseführers gilt die vietnamesische Küche unter Gourmets als eine der „besten der Welt – wenn nicht gar der besten der Welt“. Diesen oder ähnliche Sätze liest man in so ziemlich jedem Reiseführer, unter anderem auch im Lonely Planet zur Türkei. Da empfand ich das als sehr zweifelhaft, hier in Vietnam bin ich noch etwas unentschlossen.

Während die indische Küche besonders durch die reichhaltige Auswahl an Gewürzen und die besonderen Brote zu über zeugen wusste, ist die vietnamesische Küche wesentlich zurückhaltender. Hier werden dafür deutlich mehr Kräuter verwendet, Gewürze sind größtenteils Salz, Pfeffer und vereinzelt Chili. Gern genutzt ist noch Knoblauch! Davon auch gerne reichlich.

Als Beilagen wird sehr breit gefächert als genutzt was zur Verfügung steht, so gab es bisher Reis und Nudeln (gebraten, gekocht, als Suppe) aber auch Kartoffeln! Bei dem Fleisch wird sehr viel Schwein oder Huhn verwendet, beide bewegen sich am unteren Rand der Preisskala. Darüber liegt Rind, Fisch und andere Meeresfrüchte.

Wer besonders preiswert aber nicht minder lecker Essen möchte kann sich durch die vegetarischen Köstlichkeiten schlemmen. Diese werden häufig mit Minze oder Lemongrass verfeinert, oder gerne mit Knoblauch. Eines meiner liebsten Speisen ist gedünsteter Wasserspinat mit Knoblauch!

Dazu am liebsten Reis denn der saugt die Sauce am besten auf. Alternativ sind die gebratenen Nudeln mit verschiedenem Gemüse (Chinakohl, Möhren, Wasserspinat, Sellerie)sowohl sättigend als auch süchtig machend.
Ich glaube ich habe lange nicht mehr so viele Kohlenhydrate so gerne gegessen wie hier bei Reis und Nudeln!

Ein besonderes Highlight der vegetarischen Küche war heute Aubergine im Tontopf,  verfeinert mit Chili und Sellerie Stängeln. Die Sauce schmeckte so intensiv, dass ich sie bis zum letzten Tropfen aufgegessen habe.

Neben dem vegetarischen Essen liebe ich die reichhaltige Auswahl an günstigen Meeresfrüchten, speziell Shrimps und Crevetten sind recht günstig. Diese kann man sowohl in günstigen Portionen im gebratenen Reis essen, oder zum selber puhlen in Ingwer oder anderen Süß-sauren Saucen bekommen. Bisher noch nicht gegessen habe ich Krabbe, die ist etwas teurer aber lacht mich auch jeden Tag mehr an! Heute gab es Muscheln in Lemongrass gekocht, äußerst lecker, wenn auch nicht so umwerfend wie die Aubergine (das ich das mal freiwillig sagen würde!!).
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Das Frühstück ist gegen diese Art von Speisen weniger erwähnenswert, es gibt viel Backpacker Verpflegung wie Pfannkuchen mit frischem Obst oder verschiedene Eierspeisen. Die sind solide, aber nicht herausragend. Gerne greife ich daher auch hier zu Nudelgerichten oder Suppen.
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Die Vietnamesen essen hauptsächlich Pho, eine recht einfache aber leckere Nudelsuppe zum Frühstück. Tendenziell eine Wahl die auch ich hin und wieder mal treffe. Hier sei angemerkt, die Portionen sind gerade bei der Pho immer riesig!

Als Dessert gibt es üblicherweise verschiedenes Obst, teilweise sehr schön verziert,teilweise „nur“ als Obstsalat.
Abseits vom Essen gibt es ja noch die Begleiterscheinung Trinken:
Wie schon in Indien gibt es auch hier super leckere frische Fruchtsäfte und Shakes. Besonders angetan bin ich von den Mangoshakes, heute hatte ich auch mal einen Passionsfruchtsaft.
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Der schmeckte auch sehr gut, sonst ist Wassermelonensaft eher die Wahl. Daneben gibt es eine nette Auswahl von Bieren, häufig auch recht lokalen, städtischen Bieren. Die schmecken gut, sind angenehm leicht, aber auch nicht mit deutscher Bierkultur vergleichbar. Von Wein und hartem Alkohol habe ich mich hier bisher fern gehalten. So sicher ich mich hier bisher auch fühle, man muss es ja nicht unnötig übertreiben, auch wenn an jeder Ecke internationale Schnäpse flaschenweise verkauft werden.

Bezüglich den Restaurants gibt es eine sehr große Auswahl, angefangen von Straßenrestaurants mit zweifelhafter Hygiene bis hin zum Edelrestaurant findet man fast alles. Einfaches Frühstück kann man meist auch im Hotel bekommen. Zudem gibt es je nach Stadt recht westliche Kaffeehäuser, Backpacker Bars und sonst zumeist einfache bis gute Restaurants mit lokaler & westlicher Küche.
Auf der Insel Cat Ba gab es noch besondere Fischrestaurants, deren Besonderheit war der sehr frische Fisch(aus dem Aquarium davor).

Ich habe mittlerweile schon die komplette Palette durch, einzig die wirklich hochpreisigen Lokale reizen mich bis dato gar nicht, weil schon die mittleren Preisklassen enorm gutes Essen bieten. Jetzt gerade in Hoi An gibt es besonders viele touristische ausgelegte Lokalitäten die das Essen nicht nur geschmacklich interessant machen sondern auch optisch ein angenehmes Ambiente anbieten.

Speziell durch den Verzicht auf die Vielzahl an Gewürzen ist das Essen auch sehr gut verträglich, eine Eigenschaft die in Indien eher seltener war. Einzig das in viele lokale Getränke (Tee, Kaffee) sehr viel Zucker getan wird, ist hier eine Ausnahme. Insgesamt betrachtet ist das Essen und die Getränke jedoch definitiv ein Highlight dieser Reise!

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