Sansibar: Stone Town und Paje

Nach ungefähr der Hälfte unseres Urlaubes ging es weiter Richtung Sansibar. Das hieß erstmal von Iringa nach Dar Es Salaam zu fahren (10 Stunden im Auto) und nach einer Nacht in Dar 2 Stunden mit dem Katamaran von Dar Es Salaam nach Sansibar. Entgegen aller Warnungen bezüglich dem Kauf von Tickets war es alles super unkompliziert und so hatten wir noch am selben Abend die Tickets für den nächsten Tag gekauft.

Die Fahrt nach Stone Town war sehr bequem, das Boot schien in sehr gutem Zustand (Azam Marine). Stone Town ist ein wirklich hübsches Plätzchen, die kolonialen Bauten sind sehr schön anzusehen und die engen Gassen sind reizvoll zum Erkunden. Einzig zu touristisch war es mir. Unter den Bildern ist auch ein Foodmarket der vermeintlich für Locals sein soll. Da kosten einfache Speisen das 4-6 fache (z.B. Samosa 2-3000 Tsh statt 500). Es ist als würden einfach zwei parallele Gesellschaften existieren. So stark ist mit das bisher in keinen Land aufgefallen.


Von Stone Town haben wir uns dann zum nächsten Ziel Paje aufgemacht. Paje bietet da es an der Süd Ost Küste liegt noch mehr Backpacker Flair und nicht nur Ressorts wie an vielen anderen Teilen der Insel. Zudem kann man in Paje sehr gut Kitesurfen.

Da die Preise für Taxis in ganz Tansania aber noch mehr auf Sansibar komplett bekloppt sind, haben wir uns auf die Reise im Daladala gemacht. Das sind quasi öffentliche Nahverkehrsbusse. Unbequem, langsam und günstig 😀 Für ziemlich überteuerte 8000 Tsh (weniger als 4$) haben wir dann mit einmal umsteigen vor Fuoni die Strecke nach Paje in 2 Stunden überwunden (Taxi ca. 1:15). War mal wieder eine spannende Erfahrung, das gesparte Geld ging kurzerhand in gegrillten Octopus.

In Paje haben wir die letzten fünf Tage verbracht, es war direkt schon deutlich entspannter als das ganze Gewusel vorher zudem haben wir mit Kitesurfen (Kite Dream Paje, wirklich gute Schule) angefangen. Trotz 9 Stunden stehen wir da allerdings noch recht am Anfang…

Zu Mittag gab es in einem Nähe gelegenen Strandcafe Octopus Salat und super leckeren Bananen Dattel Milchshake. Ein Traum!

Mbeya & Iringa: im Zelt und Guesthouse

Nach der wunderbaren Reise mit der Tarzara (ins Suaheli gesprochen Tarsara), standen wir in Mbeya am Bahnhof. Wie auch beim Start in Dar es Salaam waren wir recht weit außerhalb. Es ging also erstmal ans Taxi finden um zur Lodge zu kommen wo wir unser Zelt aufschlagen wollten. 110$ pro DZ sprengt unser Reisebudget doch sehr deutlich, mit dem Zelt waren es immer noch verhältnismäßig hohe 23$ aber wir hatten tolle Sanitäranlagen, einen Pool sowie traumhafte Aussicht über die Savanne.


Das Zelt war schnell aufgebaut und da sind wir gleich in den Pool gesprungen. Zum Abend hin haben wir super leckeres Essen im  zugehörigen Restaurant (das Beste der Stadt) genossen. Dabei ein kühles Bier und einen Sonnenuntergang.

Von Mbeya ging es über Isimila (dazu später mehr) nach Iringa. Das besondere an Iringa ist, dass es relativ fortschrittlich entwickelt ist. Es hat fast durchweg Bürgersteige, schöne Cafes und sogar gute Supermärkte. Zudem ist es eine Studentenstadt, wobei davon nicht so viel bemerkt hat.

In Iringa sind relativ viele westliche Leute, das liegt auch daran das es einige Freiwilligenstellen in und um Iringa gibt. 

Entsprechend des guten Angebotes haben wir hier allerlei Iced Coffee und leckere Paninis genossen 🙂 Essen ist halt schon toll auf so einer Reise.

Highlights vom Ruaha Nationalpark

Mit Paula und Kofi haben wir uns wunderbar verstanden und die kombinierte Begeisterung von Paula und mir für Safari, haben Svenja und Kofi letztlich auch überzeugt. Das heißt spontan haben wir Sonntag morgen bis Montag Abend, eine Woche nach unserer Ankunft, eine Safari gemacht.

Die Organisation und Anfahrt

Unsere Unterkunft besaß einen umgebauten Jeep (er wurde verlängert für mehr Platz) und hatte Kontakte in das nahe Dorf, in dem erfahrene Fahrer und Führer für den Ruaha Nationalpark wohnten. Darüber konnten wir uns so spontan eine Safari organisieren, Samstag Abend haben wir uns entschieden, Sonntag morgen ging es los.

Die Safari stellte sich wirklich als genial heraus. Wir haben die zwei Tage bis zum letzten genutzt. Sonntag ging es morgens los, 2 1/2 Stunden brauchten wir durch den Nationalpark. Dann haben wir eine Safari bis 13 Uhr gemacht und kurz in der Mittagshitze eingecheckt und etwas gegessen (es gab ein einfaches, aber leckeres Essen für ein paar Euro). Danach ging es um 15 Uhr wieder los bis Sonnenuntergang. Am Montag sind wir kurz nach acht wieder gestartet und waren 5 Stunden bis 13 Uhr unterwegs. Und nachmittags nochmal, um 14:30 ging es los und als wir uns um 16:30 auf den Heimweg machen wollten kam die Nachricht von gesichteten Löwen beim Flussbett (siehe unten), sodass wir dann doch noch bis beinahe 18 Uhr im Park waren. Und dann noch wieder 2 1/2 Stunden zurück nach Iringa wo wir übernachteten – wir waren erledigt.

Unsere Highlights

Normalerweise ist ein Game Drive (wenn man raus fährt um Tiere zu sehen) eher 2-3 Stunden lang. Ich vermute, es ist dann auch weniger anstrengend, denn den nächsten Tag haben wir sehr entspannt in Iringa verbracht. Aber es hat sich gelohnt, die unzähligen Fahrten entlang des Flussbettes haben sich ausgezahlt, wir haben viele Tiere, hübsche Szenen und tolle Aussichten gesehen.

Wow – sowas hatten wir nicht erwartet

Recht bald nach Start (wir hatten nicht viel Glück, durch die Mittagssonne haben sich die meisten Tiere in den Schatten verzogen und waren nicht zu sehen), hat unser Fahrer Geier auf einem Baum etwas entfernt entdeckt. Wir wollten eigentlich näher an einen Elefanten ran, den wir im Unterholz erspäht haben, aber er ist an die Geier ran gefahren.

Der Gestank schon früh vorher hätte uns vorbereiten sollen, aber wir waren dann doch überrascht, als nach einer Kurve ein zerlegter Elefant und zwei voll gefressene Löwen vor uns waren. Wow. Es ist schwer zu beschreiben, es war beeindruckend und abstoßend zugleich. Toll. Svenaj hat ihre Elefanten gesehen und  ich meine – wir hatten es uns nur anders vorgestellt.

Aber so ist das Leben in der Savanne.

Am nächsten Tag sind wir nochmal zurück gefahren (auch da startete der Vormittag langsam). Vom Elefant war noch weniger übrig und die Geier waren schon am Picken. Nur eine voll gefressene Löwin bewachte den Kadaver noch und verzog sich vor uns ins Unterholz.

Was wir alles gesehen haben:

Viele Leute auf Safari wollen die BIG 5 sehen, die fünf Großtierarten die in der Savanne anzutreffen sind: Nashorn, Büffel, Elefant, Giraffe und Löwe.
Dabei hat die Savanne sehr viel mehr zu bieten, eine riesige Auswahl an Tieren. Am schönsten waren die Panoramen, wo vorne Antilopen waren und dahinter eine Mischung aus Zebras, Elefanten und Giraffen. Oder die Hyänen, die beim Frühstück über das Fußballfeld des Dorfes huschten. Oder die Geier hoch oben auf den Ästen. Oder die Affen, Affen sind immer toll.

Unten eine Auswahl der verschiedenen Tierarten, wir haben so viel gesehen dass die Selektion wirklich schwer war. Aber das hier sollte euch einen Eindruck geben, wie das Leben in der Savanne so war:

Tansania Railway, Made in China

Reisen ist ein Erlebnis alleine für sich, und das zugehörige Fortbewegungsmittel ist entscheidend dafür wir sich das Erlebnis anfühlt. Nach der spannenden Reise im Nachtzug in Indien haben wir die Zugvariante besonders zu schätzen gelernt. Die Fahrt von Istanbul nach Berlin, wie auch von Ninh Binh gen Da Nang (Vietnam) haben dieses regelmäßig bestätigt. Entsprechend stand schon früh fest, dass die Tarzara (gebaut 1970 durch China innerhalb von nur 6 Jahren, von Dar es Salaam nach New Kapiri Mposhi in Sambia) ein Teil dieser Reise werden muss. Problematisch an dem Plan war, dass die Bahn eher unzuverlässig (bis zu 24 Stunden Verspätung) sein kann, selten fährt (Dienstag und Freitag von Dar) und dazu nicht besonders billig (ca 160.000 für ein gesamtes Abteil in der ersten Klasse, beim Einzelplatz muss man geschlechtergetrennt reisen) ist. Doch wir hatten Glück, wir konnten spontan am Morgen der Reise ein Abteil buchen und der Zug fuhr sogar überpünktlich um 14 statt um 15:30 ab.

Das Gute an der frühen Fahrt ist, dass man noch die Chance bei Tageslicht durch das Selous Game Reserve zu fahren hat und quasi nebenbei wilde Tiere sehen kann. Daneben kamen wir so auch früher in unserem Ziel Mbeya (Süd Tansania) an. Die Zugfahrt war sehr gemütlich, es gab Bedienung vom Bordrestaurant am Platz und an den vielen Zwischenstopps konnten wir uns mit weiterem Essen, z.B. mit frischer Kokosnuss, eindecken. Im Gegensatz zu Bussen fühlt sich das Reisen ruhiger an, man kann sich dem Fluss der Zeit besser hingeben.Dank dem kompletten Abteil war auch das Abstellen des Gepäcks kein Problem. 
Die ersten Stunden gingen damit drauf, dass wir die vielfältige Natur draußen bewunderten während wir uns zu jeder Hauptmahlzeit den Bauch mit Reis (und leckere Sauce!) sowie Gemüse/Hähnchen vollgeschlagen haben. Zum Abend hin gab es auch mal ein kühles Serengeti oder Safari Bier. Bier können sie hier wirklich gut!
Und so verfloss der Tag bis es anfing wirklich dunkel zu werden. Die sehr freundliche Wagenbegleitung warnte uns frühzeitig Fenster und Tür zu sichern weil wir zwischendurch unsichere Gegenden durchfuhren. Besser Vorsorge als Nachsorge. 


Während wir durch die weite Landschaft Tansanias fuhren, änderte sich die Vegetation und Behausung der Dörfer regelmäßig. Es fing an mit mit Steinbehausungen, ging über zu Lehmhütten die soweit abgelegen waren das man sich fragte wie diese an ihre Kleidung kommen. Vielfach waren auch einfache Backsteinhäuser zu sehen. Die Pflanzen waren meist stark ausgetrocknet, vereinzelt aber auch verblüffend grün. In der Savanne sahen wir Gazellen, Zebras und vereinzelt Giraffen. 

So neigte sich der Tag dem Ende zu und es ging ans schlafen. Der Zug war nicht leise, aber mit Ohropax ließ es sich dennoch prima bis zur Morgensonne durchschlafen. Nach Frühstück folgte dann Mittag im Speisewagen. Kurz darauf kamen wir pünktlich nach 24 Stunden in Mbeya an und waren sehr glücklich mit dieser Reise. Der Bus hätte laut Plan ca. 14 effektiv wohl aber ca. 18 Stunden (die Strecke Mbeya Iringa wird gerade neu gemacht) gebraucht. Da bevorzuge ich weiterhin die Bahn 🙂

Wild Africa, Ruaha Nationalpark

Tanzania, ein Land durchzogen von Nationalparks, einsamen Weiten und großer Städte. Nachdem die USA zuletzt eher entspanntes Reisen war, gilt es dieses Jahr mal wieder Abenteuer zu begehen! Nach vielen Wochen Recherche, Grübeln und Planen war dann klar es wird Ostafrika und dabei Tanzania. Das Land ist relativ sicher und da Englisch die zweite offizielle Sprache ist, kommt man relativ gut auf eigene Faust parat und selbst Suaheli ist eine lernbare Sprache. Doch neben diesen weichen Faktoren ist es vor allem eine Herausforderung und es gibt Züge! Aber dazu später mehr, denn nach knapp einer Woche im Land stand eine Safari an. In der Nähe der schönen Stadt Iringa befindet sich das Dorf Isimila. Neben der Heritage Site befindet sich dort die African Garden Lodge von Kerstin und Saidi. Nach dem wir uns in kürzester Zeit dort eingelebt haben (nach 8 Stunden in einem lokalen Bus fühlt man sich überall wohl, aber dort ganz besonders!) organisierten wir eine Safari in den Ruaha Nationalpark, im Vergleich zu allen Parks im Norden ist dieser sowohl abgeschiedener und entsprechend weniger überfüllt. Joffrey war unser Fahrer und ein perfekter Guide, er hat während der Fahrt Tier im Baum oder am Horizont gesehen, wirklich beeindruckend! Ruaha gilt zwar als sehr reich an Tieren, doch auch hier ist eine Safari immer Glückssache. Und Glück hatten wir! Nach zwei Game Drives hatten wir schon so ziemlich alle Tiere bewundern können, mit Ausnahme von Schakalen (3. Drive). Auf dem vierten haben wir dann versucht das Unmögliche möglich zu machen und noch einen Leoparden zu sichten. Das hat leider nicht geklappt aber wir wurden dafür mit einem Rudel von 8-10 Löwen entschädigt! Da schlägt das Herz eines Katzenliebhaber höher… Ich Anschluss verbringen wir noch etwas Zeit in Iringa um morgen weiter zu reisen nah Dar Es Salaam.

Update: mehr Bilder


PS: Der Titel ist als Scherz zu betrachten!

Die Stoneage Site bei Isimila und die Fahrt dahin

Von Mbeya aus ging es einen großen Schritt weiter: in das Zentrum Tansanias nach Iringa. Iringa selber ist eine charmante Stadt mit ca. 20.000 Einwohnern und hohem Anteil von gemeinnützigen Organisationen. Die Stadt liegt zentral in der Nähe vom Ruaha Nationalpark und der Morogoro Berge.

Die Unterkunft

Im Internet haben wir auf ein paar Reiseseiten eine Erwähnung der Isimila Stoneage Site gefunden und auch unser Reiseführer erwähnte sie kurz. Beim Googlen kam ich dann auch noch auf eine Hotelwebseite, die uhrige Hütten in der Nähe der Isimila Site anbietet für 50$ die Nacht (ein sehr guter Preis für halbwegs europäischen Standard in Tansania). So ganz sicher war das alles nicht, aber zur Not lag Isimila auch nur 10km entfernt von Iringa mit vielen Unterkünften.

Die Fahrt dorthin war dann schon so viel Abenteuer, dass wir nach 3/4 davon überzeugt waren, einfach nach Iringa zu fahren, eine bequeme unterkunft zu suchen, etwas zu essen und ins Bett zu fallen.

Wir haben von Mbeya aus den Bus mit der höchsten Klasse gebucht, der verfügbar war. Das heißt nicht viel. Wir saßen am Ende in einem Bus mit offenen Fenstern (heißt, keine Klimaanlage und hält keinen Staub ab), aber nur zu zweit auf der schmalen Bank. Um uns herum war der Bus auch nicht übervoll, sondern nur gut besetzt. Wir sind morgens kurz nach fünf Uhr morgens aus dem Hotel raus und die 500m vom Hotel zum Busbahnhof gelaufen wo schon reger Betrieb herschte. Die meisten Busse fahren sehr, sehr früh ab, da in Tansania ein Nachtfahrgebot herscht. Auch unser Bus fuhr gegen sechs schon ab und sollte planmäßig 6-7 Stunden dauern für die 330km nach Iringa.
Darauf waren wir eingestellt. Wir hatten Studentenfutter aus Deutschland und Chapatis (in vieeeell Öl gebratene Fladen) aus Tansania und genug Wasser. Worauf wir nicht eingestellt waren, war das Infrastrukturprogramm der tansanischen Regierung, die von den 330km Straße geschätzt 150km aufgerissen hat und neu baute – heißt wir mit dem Bus fuhren durch den Busch nebenan. Gut für die Fahrtsicherheit (bei 20km/h wäre selbst ein Busumfallen nicht mehr schlimm), unschön für das Fahrtgefühl, denn es war extrem uneben und wir sind die meiste Zeit in einer einzigen, riesigen Staubwolke gefahren durch die Busse und LKWs vor und neben uns.
Trotzdem würde ich die Fahrt nicht missen wollen, es war ein großes Abenteuer. Ungefähr jede Stunde hielten wir irgendwo an und Leute stiegen aus und ein, am Fenster entlang kamen Leute mit Wasser und Essen (Bananen, frittiertes, riesige Plastiktüten mit Zwiebeln, Tomaten und Kartoffeln (jede Tüte vermutlich 3-4 kg), und die Toilette war im Busch, Männer rechts und Frauen links.

Wir hatten anfangs dem Schaffner im Bus erzählt, dass wir nach Isimila wollen. Mithilfe des Swahili unsere Reiseführers und des Wortes „Isimila“ haben wir uns dreimal wiederholt bis der Schaffner nickte und weg ging. Wir waren uns sehr sicher, dass er uns nicht verstanden hat und nach dreimal keine Lust mehr auf das Zuhören hatte. Und als wir immer näher an Iringa kamen, war uns das immer egaler – wir wollten nur noch eine Dusche, ein Bett und etwas Essen.
Als dann der Bus auf einmal im Nirgendwo hielt, waren wir erstaunt, aber nicht besonders wach. Die bis dahin über 9 Stunden dauernde Fahrt hatten wir in einer innerlichen Trance überstanden, ob auf die letzten 30km der Bus noch einmal oder zehnmal hält war uns egal, das Ende war absehbar und die Straße war endlich nicht mehr aufgerissen. Wir wurden dann aber rausgewinkt von unserem Schaffner und verwirrt haben wir uns durch die Leute gequetscht und sind dort im Nirgendwo ausgestiegen.

Auf der anderen Straßenseite standen zwei weiße und ein schwarzer und wurden wohl von unserem Busführer angehupt, dass sie anhalten sollten. Wie der Busfahrer einer von den drei erklärte, waren sie ja zwei Weiße, und haben doch bestimmt auf ihre Freunde (uns) gewartet.
Naja… nicht ganz ;). Aber der Busfahrer hat uns damit doch einen riesigen Dienst erwiesen, denn wie sich heraus stellte, war eine der drei die Besitzerin der ominösen Unterkunft, die ich im Internet gefunden habe und hatte gerade zwei Leute (die anderen beiden) in Iringa abgeholt. Wir konnten also unser Gepäck in den Kofferraum werfen, uns mit ins Auto setzten und nach 10 Minuten waren wir bei der Unterkunft! Endlich!

Sie war im Aufbau, aber total genial. Gemütliche Hütte, sehr gemütlicher Barbereich und sehr gastfreundliche Gastgeber.

Die Stoneage site

Mit Paula und Kofi, den beiden die in Iringa abgeholt worden waren, verstanden wir uns auf Anhieb gut. Die beiden waren auch mit Rucksack unterwegs, Paula hatte zwei Jahre vorher nach dem Abi ein FSJ in einem Waisenheim in Iringa gemacht und da Kerstin, unsere Gastgeberin kennen gelernt. Kofi war ihr Freund aus Deutschland, dem sie Tansania zeigen wollte. Nach dem frisch machen haben wir uns im Barbereich getroffen (Svenja und ich haben erstmal Kartoffelecken mit Ketchup gegessen, dass das so gut schmecken kann!) und dann gemeinsam beschlossen, zum Sonnenuntergang noch die Stone Age Site zu besuchen.

Zu Fuß ging es einen Kilometer durch den Busch und dann waren wir am Wächterhäuschen, wo wir 5€ zahlen mussten damit er uns durch die Gegend führt. Die Gegend ist bekannt wegen alter Steinzeitzeichnungen und Steinzeitfunde, sowie wegen der surrealen Landschaft, die an den Bryce Canyon erinnert. Wir sind zur wunderschönen Abendsonne dadurch spaziert – ein tolles Erlebnis.

Mbeya & Iringa: im Zelt und Guesthouse

Nach der wunderbaren Reise mit der Tarzara (ins Suaheli gesprochen Tarsara), standen wir in Mbeya am Bahnhof. Wie auch beim Start in Dar es Salaam waren wir recht weit außerhalb. Es ging also erstmal ans Taxi finden um zur Lodge zu kommen wo wir unser Zelt aufschlagen wollten. 110$ pro DZ sprengt unser Reisebudget doch sehr deutlich, mit dem Zelt waren es immer noch verhältnismäßig hohe 23$ aber wir hatten tolle Sanitäranlagen, einen Pool sowie traumhafte Aussicht über die Savanne.


Das Zelt war schnell aufgebaut und da sind wir gleich in den Pool gesprungen. Zum Abend hin haben wir super leckeres Essen im  zugehörigen Restaurant (das Beste der Stadt) genossen. Dabei ein kühles Bier und einen Sonnenuntergang.

Von Mbeya ging es über Isimila (dazu später mehr) nach Iringa. Das besondere an Iringa ist, dass es relativ fortschrittlich entwickelt ist. Es hat fast durchweg Bürgersteige, schöne Cafes und sogar gute Supermärkte. Zudem ist es eine Studentenstadt, wobei davon nicht so viel bemerkt hat.

In Iringa sind relativ viele westliche Leute, das liegt auch daran das es einige Freiwilligenstellen in und um Iringa gibt.

Entsprechend des guten Angebotes haben wir hier allerlei Iced Coffee und leckere Paninis genossen 🙂 Essen ist halt schon toll auf so einer Reise.

Tansania Railway, Made in China

Reisen ist ein Erlebnis alleine für sich, und das zugehörige Fortbewegungsmittel ist entscheidend dafür wir sich das Erlebnis anfühlt. Nach der spannenden Reise im Nachtzug in Indien haben wir die Zugvariante besonders zu schätzen gelernt. Die Fahrt von Istanbul nach Berlin, wie auch von Ninh Binh gen Da Nang (Vietnam) haben dieses regelmäßig bestätigt. Entsprechend stand schon früh fest, dass die Tarzara (gebaut 1970 durch China innerhalb von nur 6 Jahren, von Dar es Salaam nach New Kapiri Mposhi in Sambia) ein Teil dieser Reise werden muss. Problematisch an dem Plan war, dass die Bahn eher unzuverlässig (bis zu 24 Stunden Verspätung) sein kann, selten fährt (Dienstag und Freitag von Dar) und dazu nicht besonders billig (ca 160.000 für ein gesamtes Abteil in der ersten Klasse, beim Einzelplatz muss man geschlechtergetrennt reisen) ist. Doch wir hatten Glück, wir konnten spontan am Morgen der Reise ein Abteil buchen und der Zug fuhr sogar überpünktlich um 14 statt um 15:30 ab.

Das Gute an der frühen Fahrt ist, dass man noch die Chance bei Tageslicht durch das Selous Game Reserve zu fahren hat und quasi nebenbei wilde Tiere sehen kann. Daneben kamen wir so auch früher in unserem Ziel Mbeya (Süd Tansania) an. Die Zugfahrt war sehr gemütlich, es gab Bedienung vom Bordrestaurant am Platz und an den vielen Zwischenstopps konnten wir uns mit weiterem Essen, z.B. mit frischer Kokosnuss, eindecken. Im Gegensatz zu Bussen fühlt sich das Reisen ruhiger an, man kann sich dem Fluss der Zeit besser hingeben.Dank dem kompletten Abteil war auch das Abstellen des Gepäcks kein Problem.
Die ersten Stunden gingen damit drauf, dass wir die vielfältige Natur draußen bewunderten während wir uns zu jeder Hauptmahlzeit den Bauch mit Reis (und leckere Sauce!) sowie Gemüse/Hähnchen vollgeschlagen haben. Zum Abend hin gab es auch mal ein kühles Serengeti oder Safari Bier. Bier können sie hier wirklich gut!
Und so verfloss der Tag bis es anfing wirklich dunkel zu werden. Die sehr freundliche Wagenbegleitung warnte uns frühzeitig Fenster und Tür zu sichern weil wir zwischendurch unsichere Gegenden durchfuhren. Besser Vorsorge als Nachsorge.


Während wir durch die weite Landschaft Tansanias fuhren, änderte sich die Vegetation und Behausung der Dörfer regelmäßig. Es fing an mit mit Steinbehausungen, ging über zu Lehmhütten die soweit abgelegen waren das man sich fragte wie diese an ihre Kleidung kommen. Vielfach waren auch einfache Backsteinhäuser zu sehen. Die Pflanzen waren meist stark ausgetrocknet, vereinzelt aber auch verblüffend grün. In der Savanne sahen wir Gazellen, Zebras und vereinzelt Giraffen.


So neigte sich der Tag dem Ende zu und es ging ans schlafen. Der Zug war nicht leise, aber mit Ohropax ließ es sich dennoch prima bis zur Morgensonne durchschlafen. Nach Frühstück folgte dann Mittag im Speisewagen. Kurz darauf kamen wir pünktlich nach 24 Stunden in Mbeya an und waren sehr glücklich mit dieser Reise. Der Bus hätte laut Plan ca. 14 effektiv wohl aber ca. 18 Stunden (die Strecke Mbeya Iringa wird gerade neu gemacht) gebraucht. Da bevorzuge ich weiterhin die Bahn 🙂

The Lake District

Im Mai sind wir Pia besuchen geflogen, eine Freundin, die mit Svenja bei IBM gearbeitet hat und dann gekündigt hat, um in England ihren Master zu machen. Es hat sie nach Lancaster gezogen, einem Ort nördlich von Manchester.

Lancaster und der Unicampus

Zu Lancaster selber haben wir erstaunlicherweise keine Fotos – was daran liegen könnte dass der Campus der Universität 10km außerhalb des Dorfes lag und wir daher das Dorf selber nur am Samstag abend kennen gelernt haben und auch die meiste Zeit auf dem Campus waren.

Der Campus war wirklich wie aus einem englischen / amerikanischen Film. Modernste Gebäude und abgeschlossene Wohnkomplexe für die verschiedenen Studentengruppen, Bars mit billigem Alkohol, moderne Technik, Abgeschiedenheit und viel Eigenwerbung. Sehr, sehr spannend, das mal erlebt zu haben. Wir sind Freitag abend gekommen und Sonntag Mittag leider wieder geflogen. Übernachten konnten wir bei Pia im Studentenwohnheim.

Der Lake District

Eine der bekanntesten Gegenden in England und so weit nördlich, dass ich sie noch nicht während meines Auslandspraxiseinsatzes besuchte, hat uns am Samstag der Lake District gelockt. Die Gegen zeichnet sich durch karge Hügel und eine moorige Landschaft aus und eignet sich wunderbar zum Wandern.

Die Fahrt

Aber erst mal mussten wir fahren. Wir haben uns in unserem Übermut eine Wanderstrecke im Westen des Lake Districts ausgesucht, sodass wir diesen einmal komplett durchfahren mussten. Sieht man ja am meisten, oder?
War aber dann doch nicht so schlau, mit unserem Mietwagen die sehr engen Wege mit Steinmauern auf beiden Seiten zu durchfahren, war ein ganz neuer Stresstest. Aber auch sehr cool, denn wir haben viel, viel gesehen und hatten einen tollen Roadtrip.

Die Wanderung

Am Nachmittag sind wir dann nach unzähligen Aufenthalten und Stops angekommen und haben auch den Einstiegspunkt für die Wanderung gefunden. Die Aussichten schon während der Fahrt waren fantastisch.
Die Wanderung war dann auch prima, wenn auch sehr nass denn wir sind einen sehr morastigen Weg gegangen und nach einem Drittel der Strecke fing es an zu nieseln (was fahren wir auch nach England…). Die Aussichten während der Wanderung waren wieder toll und wir sind glücklich zum Sonnenuntergang wieder unten angekommen. Jetzt hieß es nur noch zurück fahren und am Abend mal die Studentenbars in der Lancaster Universität ausprobieren!

Montgenèvre – Skiurlaub

Diesen Winter ging es nicht nach Norwegen sondern zusammen mit Andrea in die französischen Alpen.

Montgenèvre

Der Ort Montgenèvre liegt 500m hinter der italienisch-französischen Grenze in Frankreich. Unser Anreise erfolgte mit Ryanair nach Mailand und von dort 300km mit dem Auto, die meiste Strecke auf der Autobahn (was ich in der initialen Preiskalkulation vergessen habe: es fielen am Ende über 60€ Mautgebühren an). Hin und zurück ging es an einem Samstag, abhängig davon dass wir die Ferienwohnung in Montgenevre immer wöchentlich ab Samstag mieten konnten.

Skifahren

Die gesamte Woche stand unter dem Thema Skifahren. Sonntag ging es vormittags raus und es wurde Skiausrüstung und der Skipass geholt – und danach ab auf die Piste. Wir wurden am Sonntag von wunderschönem Sonnenschein und blauem Himmel begrüßt und konnten so direkt die Pisten kennen lernen. Das Skigebiet war riesig und am Sonntag haben wir davon nicht mehr als 25% kennen gelernt. Es gab eine tolle Auswahl an blauen (Level 2 von 4) und roten (Level 3 von 4) Pisten, zusätzlich ein paar grüne (Level 1 von 4) und schwarze (Level 4 von 4) Pisten.

Aber zum Glück hatten wir 6 Tage für das Gebiet und haben am Ende auch beinahe alle Pisten gemacht (Andrea hat alle geschafft). Wirklich toll. Verschiedene Aussichten auf die umliegenden Alpen, breite und schmale Pisten, (relativ) volle und sehr leere Pisten. Und Hütten für einen Bombardino.

Wieder rein kommen

Es war schwerer als gedacht für Tobi wieder in das Skifahren rein zu kommen. Die Sicht war perfekt und so wollten wir direkt die schönen, langen Strecken für die restlichen Stunden machen – aber irgendwie wollten die Muskeln noch nicht so, und auf die Angst vor dem Kontrollverlust und dadurch vor Geschwindigkeit war erstaunlich hoch. Daher haben wir Sonntag vor allem grün und etwas blau gemacht. Mit den Tagen wurden wir aber besser und am Donnerstag hatten wir schon viele rote und die erste schwarze Piste geschafft.

Aussichten

Das herausragende waren die Aussichten auf die Alpen. Wir konnten von verschiedenen Punkten nach Italien und nach Frankreich schauen. Aber schaut selber: