Luang Prabang

Unsere Servas Gastgeberin aus Luang Prabang (angesprochen für einen Dayhost) Ngeun und ihr Freund aus Italien (Daniele) haben uns sehr herzlich am Nightmarket heute Abend willkommen geheißen. Ngeun hat noch gearbeitet, daher waren wir sehr dankbar, dass sie sich die Zeit genommen hat.

Wir haben in einem lokalen Markt zu Abend gegessen und dabei ihre Empfehlungen für Suppen (Schwein mit Reisnudeln, bzw. Hackfleisch gegart in Suppe mit Nudeln) mit Freude entgegen genommen. Zum ersten Mal bedienten wir uns am frischem Gemüse, das zur Suppe dazugestellt wird: Salatblätter, Bohnen, Kräuter usw. Einfach alles roh oder in die Suppe tunken. Vorher waren wir dem etwas skeptisch gegenüber.

Wir erfuhren, dass sich Ngeun sehr gut mit Pflanzen, Kräutern und Tieren auskennt. Daniele schmunzelte darüber, dass sie vor allem weiß, was man wie essen kann. Schon Kleinkinder erkunden ihre Umwelt, mit Freunden, und bringen Kleinigkeiten fürs Essen zurück. Wilde Tiere, Vögel, Kleintiere diverser Art, so erzählten die beiden, sieht man davon sehr wenig, da die Laoten wohl gerne greifen was sie finden und zum essen zubereiten. Das würde sie auch mit den kleinen Mitbewohnern von Daniele machen – die 3 nicht so kleinen Geckos in seinem Haus. Er gewährt ihnen weiter Wohnrecht, auch weil sie vor ihm da waren.

Sie hat auch von ihrer Arbeit erzählt: Sie ist Radiology Technician im NGO basierten Kinderkrankenhaus. Es ist das größte hier in der Gegend und sehr wichtig für den Norden. Sie hat mit den 3 Kollegen ein Schichtsystem, womit sie geregelt nächste Woche Freischicht hat. Insg. hat sie pro Jahr 15 bis max. 19 Urlaubstage. Sie wusste, dass es in Europa häufig mehr sind.

Daniele ist seit 1 Jahr italienischer Tourguide und nutzt die Gelegenheit, dass es kaum Italienisch sprechende Anwohner gibt. D.h. er und der 2. Italiener im Ort bedienen die Reisenden mit lokalen Insidernews, sofern keine eigenen Tourguides aus Italien oder manchmal Thailand dabei sind.

Luang Prabang hat eine große französische Community und man kennt sich. Wir liefen gemeinsam durch die Altstadt und die beiden grüßten hier und da. Der Ort hat seit einigen Jahren viel Bedeutung im Tourismus gewonnen, wodurch sich die Stadt auch etwas verändert hat, aber die beiden finden es nicht negativ. Die Stadt ist seit Mitte der 90er Jahre UNESCO Weltkulturerbe und davon hat die Altstadt mit den Tempeln und der französischen Architektur profitiert. Generell haben sie es sehr homogen im Stil gehalten, in Details wie Ladenschildern, Gehwegen usw. Es ist auch sauberer im Zentrum als anderswo, aber man findet den Müll auch hier.

Daniele berichtete, dass in Laos alles langsamer ist, Geschäfte, Bewegungen,… , Die Menschen haben weniger Materielles, selbst wenn sie ein großes Haus haben. Das Auto ist ein Statussymbol, aber wegen hoher Spritpreise würden sie nicht viel gefahren.

Auf dem Nachtmarkt werden tatsächlich sehr viele lokale Produkte angeboten, handgewebte Stoffe. Wir waren uns dessen nicht so sicher. Die Webereien sind eine Augenweide. Außerdem haben wir eine Opium Waage zum Verkauf gesehen, alte Münzen, kleine Steine, die von innen leuchteten,… Kleinigkeiten, die uns am Abend zuvor entgangen waren und Ngeun uns nun sehr viel einfacher vermitteln konnte.

2 Wochen zuvor im Oktober fand das Lichterfest in Luang Prabang statt. In den Tempeln werden nahezu auf jedem Quadratmeter Lampions aufgestellt, sodass die Flächen in bunten Lichtern leuchten. Am Ende werden viele davon auf den Fluss ausgesetzt, damit sie leuchtend Richtung Süden treiben.

Sie haben uns erklärt, dass die Mönche in Laos nicht vom Staat wie in Deutschland unterstützt werden. Die Bevölkerung stiftet Dinge, Essen, Geld – was sie zum Leben brauchen könnten. Morgens prozessieren die Mönche durch die Hauptstraße und erhalten dabei Spenden.

Sie gaben uns noch Tipps für den Wasserfall im Süden, sowie eine Bootstour zum Sonnenuntergang. Das hiesige Wissen bringt Vorsprung.

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