Auf nach Luang Prabang

Der gestrige Tag kann getrost mit „in transit“ bezeichnet werden. Nach dem Mittagessen machten wir uns zurück nach Pakse auf um am nächsten Tag über Vientiane nach Luang Prabang weiter zu reisen. Der Tag war also geprägt von Essen und Trinken. Zu erst saßen wir im Vida Bakery Cafe, dort habe ich einen sehr leckeren Cappuccino genossen und die Bilder der letzten Tage gesichtet.

Ein paar generelle Themen über die ich bisher noch nicht geschrieben habe wollte ich auch mal los werden. Entgegen vieler Berichte im Vorfeld ist die Netzabdeckung und die Geschwindigkeit des Mobilfunknetz ganz ordentlich. WLAN in den meisten Unterkünften/Cafés ist durchschnittlich. Zum Netflix gucken reicht es mal mehr mal weniger. Insgesamt ist das Preisniveau zumindest hier im Süden wirklich sehr niedrig. Ein einfaches Abendessen liegt bei 2-3€, ein Bier bei 1-2€ und einen ordentlichen Cappuccino bekommt man auch schon für 1€. Mit den Unterkünften ist es eher durchwachsen, unser Hotel der ersten zwei Nächte in Pakse (Residence Sisouk) war sauber aber mit recht unbequemen Betten und dafür mit 30-40€ schon teurer. In Champasak haben wir für 30€ ein Top Zimmer gehabt, genauso wie diese Nacht im Hostel mit 7,5€ pro Bett.

Am Abend haben wir am Straßenrand lecker Bao Tse gegessen, Thedas Leibspeise seit ihrer Reise nach China. Im Nachgang sind wir zum Italiener (der Besitzer ist tatsächlich Italiener) und haben Pizza gegessen. Entgegen der Bewertungen fanden wir das Essen nicht so gut wie wir gehofft hatten. Den Abend haben wir dann noch bei einem Passion Fruit Mojito auf dem Dach des Pakse Hotel ausklingen lassen.

Unterkunft: Shanga Hostel, Dorm 7,50 €

Heute morgen ging es dann früh zum Flughafen für den Check in und die Gepäckaufgabe. Im Nachhinein ist man ja immer schlauer, aber pünktlich hätten wir tatsächlich nicht da sein müssen. Mit dem Flugzeug geht es jetzt erst nach Vientiane der Hauptstadt von Laos, von dort mit dem Brandneuen Zug (Lao China Railway) nach Luang Prabang der ehemaligen Hauptstadt von Laos und heutigem Weltkulturerbe.

Unser Mittagessen in Vientiane

China hat in Laos eine Schnellzugstrecke gebaut die bis hin nach China reicht. Der Süden ist bisher leider noch nicht angebunden. Die Zugfahrt ist allerdings recht nervig, man miss weit aus Vientiane raus (ca 13€) und dann außerhalb von Luang Prabang nochmal zurück in die Innenstadt. Dazu darf man einiges an Gegenständen (Messer, Deo, o.ä.) nicht mit in den Zug bringen. Mein Taschenmesser habe ich also vorab im Hotel in Vientiane hinterlegt. Dazu hatten wir Sitzplätze ohne direkten Fensterplatz. Da sind uns die einfachen Züge doch lieber.

Zum Abendessen sind wir auf den Nachtmarkt gegangen. Der ist deutlich strukturierter als wir das gewohnt sind aber bietet auch einige Highlights die wir noch nicht probiert haben. So zum Beispiel Coconut Pancakes. Dummerweise waren die schneller aufgegessen als das ich Bilder machen konnte…

Belfast und die Blue Taxi Tour

Im Oktober sind wir relativ spontan nach Nordirland gefahren. Ich sollte beruflich ein Wochenende dort verbringen und dann haben wir uns gedacht: warum nicht dann ein Wochenende dran hängen und Nordirland besuchen?
Beruflich wurde der Termin auf Januar verschoben, Nordirland wurde trotzdem gemacht. Reiseroute grob umrissen: Dublin – Belfast – Pfad der Riesen – Slieve League Klippen – Dublin. Ein großer Bogen durch Nordirland.

Anfahrt

Gestartet sind wir Freitag abend nach der Landung mit dem Mietwagen nach Belfast und sind auch noch rechtzeitig angekommen, um ein Straßenfest mitzubekommen, mit Umzug und bunt beleuchteten Gebäuden. Abends haben wir auch noch ein geniales Restaurant gefunden mit interessanten Cocktails und tollen Burgern. Unser Hostel war auch sehr gut, zentral, freundliches Personal und Platz für unser Auto im Hinterhof.

Essen

Den nächsten Morgen haben wir uns dann ein typisches britisches Frühstückslokal gegönnt, und Pfannkuchen und Toast gegessen. Weiterhin nicht mein Lieblingsessen, aber es hat dann doch prima in die Gegend gepasst. Die nächsten Tage haben wir aber doch auf Supermärkte zurück gegriffen und uns dort ein leichteres Frühstück geholt.

Die Blue Taxi tour

Highlight in Belfast war die Blue Taxi tour, eine besondere Art der Stadtrundfahrt. In einem blauen Auto wurden wir von einem Belfaster durch die Stadt geführt und er hat uns zum einen seine persönlichen Erlebnisse aus dem Bürgerkrieg sowie allgemeine Fakten dazu erzählt. Wir sind sowohl durch ein republikanische wie durch ein nationalistisches Viertel gefahren und haben die Grenzzäune und Grenztore gesehen. Wir haben die vielen Friedhöfe gesehen und die Inschriften um an getötete (Kämpfer und Nichtkämpfer) Menschen zu erinnern. Und wir haben die übergroßen Bilder an Hauswänden gesehen, die Menschen aus dem Lager als Kriegsheld gefeiert haben. Hier eine Auswahl der Eindrücke:

Ubud

Von Pemuteran ging es mit dem „private car“, dem Haupttransportmittel Balis, für etwas mehr als 30€ nach Ubud in Zentralbali. Ubud liegt auf einer Höhe von ca. 1000m und auf dem ausgewählten Weg geht es über einen noch höheren Pass.
Die Strecke ist nur 120km lang, aber hat zu unserem Erstaunen gut 6h gedauert, da wir auf dem Weg an verschiedenen Stellen angehalten haben. Der erste Stop waren die Wasserfälle bei Mondok, die wir nach vielen Serpentinen und einen 5 bzw. 20 minütigem Marsch durch den Dschungel erreichten. Der schönste Stop der Fahrt.
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Wir waren im Dschungel halb umgeben von Gewürzplantagen (mir sind nur ab und zu die Gewürze aufgefallen) und wir haben einer netten Frau eine Auswahl an Weihnachtsgewürzen abgekauft. Leider etwas teurer als wir dann in Ubud gefunden haben, die Lehre ist also mal wieder: nicht zu ungeduldig werden und definitiv nicht beim ersten Angebot zuschlagen!
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Trotzdem, die Gewürze sind toll und ich bin ganz gespannt, wie die Vanille im Vergleich zur Vanille der Istanbuler Märkte abschneiden wird, wenn wir zuhause damit kochen.
Die nächsten Stops umfassten einen tollen Aussichtspunkt zwischen zwei Seen, einen Tempel auf einem See und eine „Kaffeeplantage“ die sich aber leider als eine der Touristen fallen entpuppte, die es überall auf Bali gibt. Nach einem kurzen Rundgang und der Erklärung eines Kakaobaums, einer Kakaonuss und der Kakaobohnen gab es verschiedene Tees und Kaffees zu probieren, „natürlich alle in der Plantage hergestellt“. Das dem nicht so war, war alleine an der großen Auswahl Tee, Kaffee und Kakao zu sehen, sowie an der Plantagengröße (ein Stand am Straßenrand mit mehreren Pfaden in den Dschungel) sowie an den Preisen. Für 50g Hibiskustee wurden 8€ verlangt…
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Weitere Sehenswürdigkeiten (Tempel, Tempel, Tempel) haben wir ausgelassen, da Svenja die Serpentinen zugesetzt haben.

In Ubud angekommen waren wir geschockt von dem Verkehrsaufkommen. Ubud besteht aus mehreren kleinen Dörfern, die alle nur schmale Straßen haben, sodass sich der Verkehr nur langsam vorwärts bewegt. Unser Fahrer hat uns, wie schon in Pemuteran, ein sehr schönes Homestay (Zimmer in kleinen Häusern auf Familiengrundstücken, zwischen den Häusern der Familie) empfohlen und wir haben uns erstmal aufgemacht, die Stadt zu erkunden. Neben der vollen Hauptstraße, durch die wir gekommen sind, gibt es noch viele weitere, weniger belebte, hübsch gepflegte
und halbwegs grüne Straßen, die gesäumt sind von Cafés, Restaurants, Boutiquen, Galerien, Holzschnitzereien und Läden mit verschiedensten Produkten (ein Laden hatte 50 verschiedenen, selbst hergestellten Sorten Marmeladen, darunter zum Beispiel Kardamom-Kiwi, ein anderer alle möglichen und unmöglichen Produkte aus Kokosöl und es gab noch viele andere). Leider waren die Preise auch auf Reformhausniveau, aber die Vielfalt war erstaunlich. Es gibt echt viel zu entdecken in Ubud, darunter tolle Restaurants. Nicht vergessen werde ich die Kokos Panna Cotta mit Mangopassionsfruchtgelee, das wir am ersten Abend entdeckt haben und an den zwei weiteren Abenden wieder zum Nachtisch gegessen haben.
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Eigentlich nach Ubud gekommen sind wir für Yoga und daher ging es an unserem ersten vollen Tag auch gleich los mit einer Morgenklasse. Diese bestand erst aus 15min Meditation und dann aus lauter Figuren, wie man sie sich unter Yoga vorstellt (Hund, Sonne etc. Nichts extravagantes, also kein Kopfstand oder so). Die Figuren wurden eeewig gehalten und wenn wir mit einer fertig waren, wurde langsam und bewusst in eine weitere gewechselt. Nach einer Stunde waren meine Beine am Zittern und mein Körper erschöpft.
Einen Energieschub hatte ich dagegen nicht und daher haben wir den Vormittag und Mittag nach einem tollen Frühstück in unserem Homestay vor allem mit dem Erkunden der Gassen verbracht.
Nachmittags haben wir noch eine zweite Yogaklasse unter dem Namen „Roll & Release“ mitgemacht, in der wir mit Tennisbällen und Holzblöcken uns selber massiert haben (am interessantesten war die Rückenmassage und die Massage der inneren Organe im Bauch). Diese Klasse war im Gegensatz zum Morgen sehr esoterisch angehaucht und wir haben viel über Energielinien und Energiepunkte gelernt, in denen sich die schlechte Energie in Form von Verspannungen sammelt.
Eine zweite interessante Erfahrung, viel mehr so, wie ich es in Ubud als esoterisches Zentrum Balis erwartet hatte. Aber etwas esoterisch gab es hier im Übermaß, was ich ansonsten in Bali eher versteckt und sehr viel zurückhaltender gesehen habe, und zwar die Blumenopfergaben am Straßenrand, häufig genug mit Räucherstäbchen.
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Unseren zweiten vollen Tag haben wir dann schon kein Yoga mehr gemacht sondern uns nur noch durch die Stadt treiben lassen. An diesem Tag haben wir tolles Essen gegessen und schöne Läden kennen gelernt. Vor allem haben wir uns ausführlich über die verschiedenen Schnellboote von Bali auf die Giliinseln informiert, da es im Internet verschiedenste Horrorgeschichten zu jedem Anbieter gab.
Die Entscheidung bestand dann darin, am nächsten Tag mit dem Taxi zum Fährhafen selber zu fahren und sich die Fähren erstmal anzuschauen. Das haben wir dann auch getan und uns für Ekajaya entschieden. Die Fähre bzw. Schnellboot sah in sehr gutem Zustand aus, das Wetter war wunderbar und wir haben die 40km nach 60 Minuten ruhiger Fahrt sehr gut und sehr sicher überstanden. Das war Ubud, vor allem zu erinnern wegen des tollen Essens und des alternativen Lebensgefühls (keine Party und daher auch keine dementsprechenden Leute, da es eine Sperre für Lokale ab 22:30 gab. Nur Menschen, die die tolle Natur darum herum genießen wollten oder Yoga machten). Und seit Sonntag sind wir auf den Gili Inseln. Sonne, Strand, Meer, Schnorcheln, Tauchen und Schildkröten sind hier die Attraktion.