Der zweite Teil unserer Autoreise umfasst zwei Nationalparks: den Sequioa Nationalpark mit uralten, riesigen Sequoiabäumen, und Yosemite Nationalpark, berühmt für seine steilen Felswände, die Herausforderungen beim Klettern (haben wir nicht gemacht) und Wandern (haben wir sehr viel gemacht) bietet.
Der Sequoia Nationalpark
Von San Luis Obispo sind wir Richtung Osten landeinwärts bis an die Grenze der Sierra Nevada gefahren. Die letzten 30km haben sich in Serpentinen immer höher ins Gebirge, in die letzten Gebiete der Mammutbäume, geschlängelt. Viele von ihnen wurden um 1900 zum Schiffsbau abgeholzt, daher sind die Restbestände in abgelegenen Ecken.
Und es hat sich gelohnt! Wir haben Bäume gesehen, die Umfänge von sieben bis elf Metern hatten. Sie waren dabei nicht sehr hoch, aber diese massiven Baumstümpfe waren beeindruckend.
Außerdem haben wir zwei kleine Bären gesehen! Erst einen Schwarzbären, der friedlich nicht weit abseits vom Wanderweg graste und als wir an ihm vorbei gelaufen waren, ist hinter uns ein kleiner Braunbär vom Baum geklettert! Es waren wunderschöne Tiere, aber insbesondere die zweite Erfahrung auch etwas erschreckend, denn unter dem Baum waren wir 1min vorher erst entlang gegangen. Der Braunbär hat uns jedoch nur kurz interessiert angeschaut und ist dann in das Dickicht verschwunden.
Die Fahrt von Sequoia nach Yosemite
Wir haben die Nacht in der nächstgrößeren Stadt verbracht und sind morgens entspannt losgefahren, um noch für den Yosemitepark einzukaufen und zu tanken.
Wir sind schon die ganze Zeit verwundert, wie viel teurer das Benzin in Kalifornien als auf unserer vorherigen Tour ist. Während wir vorher nie mehr als 3$ pro Gallone (circa 3,5 Liter) gezahlt haben, sind es in Kalifornien eher 3,50$ bis 4$. Daher haben wir uns vor dem Tanken informiert und die günstigste Tankstelle rausgesucht, nur 3,45$! Nur leider war die dann nur für Tescomitarbeiter geöffnet, einer großen Supermarktkette…
Wir waren auch nochmal wieder bei Walmart und haben uns mit Konserven und Brot eingedeckt. Wir hatten dort nur eine Bärenbox zur Verfügung, jedoch nichts zum kühlen. Daher haben wir alles mögliche gekauft, was wir unter diesen Bedingungen dort nutzen können. Es ist geworden:
Morgens: Haferflocken mit Banane, Apfel, Mandeln und weiteren Nüssen.
Mittags: Toastbrot mit Erdnuss- oder Mandelbutter sowie Studentenfutter für die Wanderungen.
Und Abends: Avocados für Guacamole und am zweiten Tag Kichererbsen für Humus und das auf Brot und dazu Dosenfisch, Dosenoliven und Dosenrote Beete (sowie Wurzeln und Sellerie).
Es ist auch das geworden, was wir während der Tage gegessen haben, plus ein Eis jeden Tag.
Der Yosemite Nationalpark
Unzählige Wasserfälle stürtzen sich die Wänder runter
Unser Zelt mit Bärenbox
Toller See im Yosemite
Nach unserem erfolgreichen, hitze- und kältebeständigem Einkauf sind wir los zum Yosemitepark, eine weitere dreistündige Autofahrt entfernt. Zuerst wurden wir von einem hohen Wasserfall begrüßt, kurz darauf von Stau, Yosemite ist wirklich ein sehr gut besuchter Park. Wir sind haben dann kurzerhand am Straßenrand geparkt und haben uns an den Fluss gelegt und die Sonne genossen, statt die letzten vier Kilometer im Stau zu stehen. Check In war erst zwei Stunden später und wir hatten nicht mehr geplant, als anzukommen und uns zu orientieren.
Nach zwei Stunden waren die Straßen leer und wir konnten schnell einchecken und unsere Unterkunft begutachten. Wir hatten ein Zelthaus mit Holzboden und Betten, jedoch mit Zeltplane außen und als Dach. Sehr bequem mit viel Platz aber es wurde teilweise noch gut kalt nachts! Tagsüber wurden es bis zu 34°C und nachts kühlte es bis zu 10°C ab.
Wandern
Unseren ersten vollen Tag wollten wir mit einer 8km Wanderung zu zwei Wasserfällen starten. Wir sind rechtzeitig aufgebrochen und als wir kurz vor dem zweiten Wasserfall waren, war es noch vor zwölf.
Daher haben wir kurzerhand entschlossen, auch noch einen dritten Wasserfall zu erklimmen. Und als wir dann da waren, war der Rückweg so lang wie der Weg weiter geradeaus zum Aussichtspunkt Glacier Point und so sind wir auch noch dahin gewandert.
Das hat uns an unsere Grenzen gebracht. Glacier Point war nach 13km Länge und 970m Höhe und kurz bevor wir da waren, waren wir sehr fertig. Jedes Stück in der Sonne war schweißtreibend und die letzten zwei Kilometer gingen nur noch bergauf auf sonnigen Hängen.
Aber wir haben es geschafft! Nachmittags gegen halb vier waren wir oben am Glacier Point, mit Toiletten, Wasserstationen und Eis. Nach einer Stunde Pause machten wir uns ans letzte Stück, 7km Länge und 970 Höhenmeter wieder bergab.
Nach einer Stunde hatten wir keine Lust mehr auf Serpentinen und nach zwei Stunden haben wir uns allmählich gefragt, wer so einen Wanderweg entwirft! Knieschonend war er nicht, das war uns klar. Aber wie anstrengend konstantes bergablaufen auf schrägen, sandigen Flächen sein kann, war uns vorher nicht bewusst!
Nach zweieinhalb Stunden waren wir endlich unten, neuneinhalb Stunden nach Beginn unserer Wanderung. Hinter uns lagen über 20km, tolle Wasserfälle, wunderschöne Aussichten und eine Grenzerfahrung.
Den nächsten Gag haben wir ruhiger angehen lassen. Wir haben einen sehr entspannten Morgen gemacht und sind dann ca. 300 Höhenmeter bis zum unteren Ende des oberen Yosemitewasserfalls gelaufen. Leider bestand der Weg aus reinen Serpentinen, sodass wir nach den zwei Stunden hoch keine Lust mehr hatten, weiter zu gehen. Auf unserer vorherigen Wanderung hat sich der Weg erst entlang eines Flusses und dann über verschiedene Bergkämme gezogen, während dieser Weg sich nur an einem Berg hochquälte.
Daher sind wir wieder umgedreht und haben den Nachmittag am Strand am Fluss verbracht. Leider war der Fluss zu kalt zum Baden, aber mit den Füßen rein und sich gegenseitig nassspritzen konnte man gut.
Den Abend haben wir im Gemeinschaftsraum verbracht, auf gemütlichen Holzschaukelstühlen auf der Veranda. Angeblich soll es auch Internet geben, aber das war sehr sporadisch und langsam.
Und ganz am Ende haben wir die geringe Lichtverschmutzung im Tal ausgenutzt und haben uns an einem ruhigen Ort den Sternenhimmel angeschaut. Wunderschön!
Am nächsten Tag stand dann auch schon die Abreise an. Vormittags haben wie noch den Mirrorlake besucht, der einen perfekten Spiegel bildet durch seine Ruhe.