History lessons and everything else

Zuletzt ging es vordergründig um Essen, dies tritt dies mal etwas in den Hintergrund, denn auch wenn es mit Abstand mein Lieblingsthema ist, besitzt Kambodscha auch einen Anteil Geschichte die mir zumindest nahezu unbekannt war.

Das aktuelle Kambodscha existiert noch nicht sonderlich lange nämlich gerade mal seit 1993. Dies ist weil um 1968 die Khmer Rouge einen Kampf gegen das herrschende Regime begannen. Dieser endete 1979 durch Besatzung von Kambodscha durch Vietnam. In der Zeit bekämpften die Khmer Rouge ihr eigenes Volk unerbittlich, je nach Statistik starben zwischen 1 und 3 Millionen Menschen, dass ist 1/4 der Gesamtbevölkerung. Darunter Kinder, Frauen und Männer gleichermaßen. Vor allem die gebildeten Schichten waren zu anfangs das Ziel, später war die Paranoia des berüchtigten Pol Pot so groß, dass quasi jeder ins Fadenkreuz geriet.
Die Tötungsorgien erinnern in dramatischerweise an das Hitlerregime. So gab es Folterstätten und sogenannte Killingfields auf denen Massen regelrecht abgeschlachtet wurden. Ein Relikt dieser Zeit habe ich mir in Phnom Penh angeguckt, Svenja hat an der Stelle lieber darauf verzichtet sich dieses grauen anzutun.
Der Ort des Verbrechens ist eine ehemalige Schule(diese wurden unter den Khmer Rouge verboten), der Trakt hieß S21 und ist ein zentrales Foltergefängnis in mitten von Phnom Penh. Hier wurden Gefangene verhört, gefoltert und zu den Killingfields außerhalb der Stadt gebracht.

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Eines von vier Gebäuden der ehemaligen Schule

Offiziell ging es immer um politische Gefangene, letztlich ist es aber Willkür gewesen. Gefoltert wurde mit barbarischen Maßen, ich verzichte hier auf die detaillierten Schilderungen, nur so viel sei gesagt: alles was man sich vorstellen kann und mehr wurde angewendet. Die Amerika haben sich für Guantánamo wohl auch ein paar Sachen abgeguckt.

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Blick in eine Folterkammer

Die Kammern waren spärlich eingerichtet nur die eigentlichen Gefängnisse sind noch grausamer.

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Der Stacheldraht ist um Gefangene am Suizid zu hindern…

Nun zum positiven Teil, das Museum ist sehr gut gemacht. Es versucht sehr auf das persönliche einzugehen. Wie sehr viel in Kambodscha ist auch dieses Museum durch internationale Hilfe entstanden. Insgesamt betrachtet ist die Zeit der Khmer Rouge leider wenig aufgearbeitet.

So history lesson beendet. Jetzt zum schönen Teil: Phnom Penh ist toll! Obwohl es 4 Jahre unter den Khmer Rouge unbewohnt war ist es mittlerweile eine schillernde Hauptstadt. Ist gibt eine reiche Cafekultur und geniale Restaurants. So haben wir auch beschlossen uns einmal etwas besseres Essen zu gönnen. Denn durch die vielen NGOs haben sich hier einige Perlen entwickelt.

Zur Vorspeise gab es traumhaft angerichtete Austernmuscheln.

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Weiter ging es mit einem Rindfleisch curry in Kokusmilch. Dieses wird zubereitet, in dem beim garen immer Kokusmilch zugegeben wird bis sich ein cremiges curry herausgebildet hat! Genial!!

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Parallel gab es eine lokale Fisch Spezialität in Bananenblättern angerichtet.

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Leider war das essen so sättigend das für Nachttisch kein Platz mehr war, vielleicht war es auch gut so, denn es hat den Geldbeutel immerhin geschont. Schließlich haben wir sage und schreibe 30$ ausgegeben!! 😉

Davon ab glänzt Phnom Penh mit Gegensätzen:

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So zum Beispiel Fahrzeuge…

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Hier sehen wir eine Tankstelle für Mopeds 😀

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Und so halten sich die Leute fit.

Für mich wurde Phnom Penh aber durch ein anderes Schmankerl abgerundet. Es ist das erste Mal überhaupt das ich einen Waffenladen gefunden habe. Weder in Osteuropa noch in Indien oder Vietnam gab es etwas derartiges, da hat mich natürlich die Begeisterung gepackt. Bis ich die Preise gesehen habe… Denn die Messer sind wahrlich von hoher Qualität und so ist auch ihr Preis.

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Doch der Gedanke mir nun doch mal ein Andenken mit zu bringen hat mich nicht los gelassen und so habe ich mir letztlich dieses Schmuckstück gekauft.

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Das Messer ist tatsächlich kambodschianischer Art und in Phnom Penh per Hand geschmiedet worden. Die Klinge ist auch Carbon-Steel, ultra stabil, der Griff aus einem lokalen Holz und der Übergang vom Griff zur Klinge ist aus silber. Das Messer ist ein kambodschianisches Allzweckmesser 🙂

Den Preis verrate ich lieber nicht….. 😀

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