Sansibar – eine Trauminsel im Umbruch

Zum Abschluss der drei Wochen Tansania verbrachten wir 8 Tage auf Sansibar. Endlich wieder Zivilisation, das erste Mal Baden und Palmen. Wir haben uns Stone Town und die Südhalbinsel Sansibars angeschaut.

Stone Town

Den ersten und letzten Abend verbrachen wir in Stone Town, der Hauptstadt dieser autonomen Provinz von Tansania. Im Gegensatz zum tansanischen Festland ist diese autonome Provinz Sansibar und Pemba muslimisch und Stone Town hat eine reiche arabische Geschichte. Schon früh wurde Stone Town von arabischen Händlern als Stützpunkt genutzt.
Diese Geschichte sah man sehr gut in den Gebäuden des Ortes, der Unesco Weltkulturerbe ist. Alkohol gab es nur noch sehr reduziert in ausgewählten Geschäften, in der Öffentlichkeit durfte es nicht getrunken werden. Stone Town hatte einen wunderbaren Markt für Obst (wir haben abends erstmal eine Wassermelone gegessen) und Abends wurden an vielen Ecken Naschmärkte für Touristen aufgebaut, bei denen wir Chapati, frittierte Sachen und gegrilltes Fleisch kaufen konnten. Hier habe ich auch direkt gemerkt, dass wir wieder in einem touristischen Gebiet sind, die Preise waren 4 Mal so hoch wie auf dem Festland, im Gegensatz zum Festland hatte ich aber auch viel weniger Befürchtungen davor, etwas zu kaufen.

Paje

Der nächste Halt auf unserer kleinen Reise durch Sansibar war dann Paje, das Backpackerparadies auf Sansibar der ersten Stunde. Dementsprechend durch kommerzialisiert war es, viele Beach Boys am Strand die Sachen verkaufen wollten, viele Bars und sehr viel Musik.

Das aufregenste an Paje war die Hinfahrt, denn statt der absurden 60$ Taxigebühr für die 30km zu zahlen, haben wir den öffentlichen Bus für 6$ zusammen genommen. Das hieß erstmal einen Bus aus Stone Town raus erwischen zu einem der nicht markierten Busbahnhöfe außerhalb und von dort dann den Pick Up mit Brettern hinten drauf (und zum Glück einer Plane, denn es fing nach 1h Fahrt auf einmal stark zu regnen an) nach Paje. Der Start war stressig, denn in Stone Town wollten uns alle erstmal in ein Taxi setzten und dann war uns nicht bewusst, dass wir weiter rausfahren mussten zu einem anderen Busbahnhof. Das Ende war genial. Auf dem Pick Up zu sitzen, voll gequetscht mit freundlichen Leuten und außen prasselt das Wasser, mit einem netten Chaffeur der uns direkt zum Hostel gefahren hat, hat uns richtig eingestimmt auf diese Insel.

Wir hatten ein wunderschönes Hostel gefunden mit einem kleinen privaten Bungalow aus Schilf. Und haben die Tage direkt für sehr viel Salzwasser genutzt, denn wir haben einen Kitesurf Einsteigerkurs gemacht. Jeden Tag 3 Stunden im Wasser – danach waren wir erledigt. Es hat viel Spaß gemacht aber so wirklich weit sind wir nach den drei Tagen noch nicht gekommen. Aber der Fortschritt war spürbar! Nur 3 Tage ist wohl etwas kurz…

Michamwi Kae

Wir haben uns dagegen entschlossen die ganze Insel abzufahren und sind statt dessen nur die Südhalbinsel entlang gefahren, an der sich von Norden bis Süden über 20km ein toller Strand die Ostküste langzieht. Michamwi Kae war der nächste Stop, direkt am Norden in der Nähe von Mangrovenwäldern haben wir ein geniales Hostel gefunden. Tolle Häuse auf Stelzen, nette Betreiber und zum Frühstück Obst satt. Ich glaube wir haben zusammen über 20 Passionsfrüchte alleine verdrückt. Sooo lecker.

Michamwi Kae haben wir angesteuert weil der Ort noch nicht so touristisch entwickelt ist und wir dort noch etwas Dorfleben mitbekommen konnten. Und der zweite Grund waren die Mangrovenwälder die sich eine Bucht in der Nähe entlang zogen und in denen man Kajak oder Stand Up Paddel Touren machen kann. Was wir auch direkt am Nachmittag gemacht haben! Über den Betreiber des Hotels wurden wir an jemanden vermittelt der sofort mit uns über Stock und Stein los ist. Zum Glück hatten wir unsere Wasserschuhe für den Weg durch das Dorf und unseren Wasserdichten Beutel um unseren Pässe mitzunehmen!

Nach einem Spaziergang durch das Dorf, das Durchschwimmen eines Priels und einem Marsch durch die dichten Mangroven kamen wir an einer kleinen Hütte mit Paddel Boarden an und los ging es! Und es sah fantastisch aus! Wir haben leider keine Bilder, da wir uns auf das Paddeln konzentriert haben, aber es sah aus wie aus einem Film. Toll.

Abends gab es Lagerfeuer in der Mitte des Hostels und gemütliches Sitzen.

Bwejuu

Am nächsten Tag ging es dann auch schon wieder weiter. Die letzten drei Nächte standen an, für die wir schon vorgebucht hatten in ‚Robinson’s Place, einem stromlosen Hotel abgelegen vom Trubel. Wir hatten ein offenes Zimmer direkt am Meer, Hängematten, Liegestühle und Tische am Strand entlang und ein sehr nettes Schweiz-Sansibarisches Ehepaar als Gastgeber. Wirklich ein Glücksgriff! Das Titelbild des Posts ist von dort, so sah unser Strand bei Ebbe aus. Leer und nur für uns. Das Meer fiel steil ab, sodass wir direkt schwimmen konnten bei Flut, bei Ebbe konnten wir ewig spazieren.

Am zweiten Tag wurde es dann doch etwas langweilig und die Essensauswahl etwas zu eingeschränkt und so haben wir den Tag darauf verwendet, die 6km nach Paje hin, und nachmittags wieder zurück zu laufen. Sowas nenne ich Strandspaziergang!

Zum Abschluss waren wir so tiefenentspannt wie auf diesem Bild: