Reiseplanung VI

So, etwas verspätet mein Beitrag von gestern. Wir sind heute abend gut in Yogyakarta angekommen:
Nachdem wir am Montag von Siem Reap über Malaysia nach Jakarta in Indonesien geflogen sind, werden wir uns diese Woche das westliche Java anschauen.
Auf dem Plan stehen ein oder zwei volle Tage Jakarta und danach die Zugfahrt nach Jogyakarta.
Ich vermute, dass wir nur einen Tag in der Stadt bleiben werden. Egal wie interessant die großen Städte unserer Reise bisher waren, uns zieht es auf unserer Reise mehr in die Natur und auf die Straße. Große Städte werden wir in unserem Leben noch so viele haben, da lohnt es sich, den Urlaub woanders zu verbringen.
Zwischen den beiden Städten gibt es einen tollen Nationalpark inmitten der Vulkane, der tolle Rafting- und Wandermöglichkeiten bietet. Auf Grund des Regenwetters ist zur Zeit aber alles geschlossen also geht es direkt durch. Uns erwarten circa 8h Bahnfahrt.
Bei Yogyakarta gibt es die beeindruckenste und bekannteste Tempelanlage Indonesiens zu bestaunen: Borombodur. Außerdem gibt es tolle Strände in der Nähe und einen weiteren Nationalpark, der manche Strände, Inseln und Korallenriffe in der Gegend umfassen soll. Je nach Wetter (und Möglichkeit, wie gesagt, viele Attraktionen sind in der Regenzeit schlechter erreichbar) werden wir auch diesen besuchen. Wahrscheinlich wird damit auch schon schnell die gesamte Woche vorbei gehen sodass wir erst nächsten Dienstag weiter reisen nach Osten.

Jakarta, eine Stadt im Aufbruch

In folge unseres grandiosen Aufenthaltes in Kambodscha ging es gestern weiter nach Indonesien. Dazu haben wir unsere Fluege selbst zusammen gebucht, Direktfluege gab es eh nicht also galt es Geld zu sparen. Also sind wir erstmal von Siem Reap nach Kuala Lumpur, dort mussten wir einmal ins Land einreisen um nur eine Stunde spaeter wieder auszureisen. Interessanterweise verlangt Malaysia kein Visum, sondern stellt einem ein 90 Tage Visum umsonst zur Verfuegung. Nach dem Abstecher ging es dann weiter nach Jakarta.
Insgesamt haben wir so ca. 200 Euro gespart 😀

Durch das Mekong Delta

Von Ho Chi Mien sind wir nach Can Tho, mitten im Mekong Delta gefahren. Alleine das Finden des Busses nach Can Tho war ein Abenteuer, denn die Reiseunternehmen und Hotel Rezeptionen wollten alle das doppelte des Preises (12$ statt 6$, dafür mit Abholung von dort). Dass wollten wir nicht zahlen, und es endete darin, dass wir 3km durch die Stadt, mit den Rucksäcken auf dem Rücken zu dem von uns ausgesuchten Busunternehmen liefen.

Die Fahrt lief gut, nur bei der Ankunft in Can Tho wurden wir nochmal leicht übers Ohr gehauen. Denn von dem kostenlosem Shuttle Busservice, der uns vom Busbahnhof in die Stadt gebracht hätte, haben wir nichts mitbekommen… Aber gut, nachdem uns zwei Backpacker, die wir im Café in der Stadt danach dann getroffen haben (und schon einmal vorher beim Schneider in Hoi An), davon erzählt hatten wussten wir das für die nächsten Male.

Can Tho ist das Zentrum des Deltas und die größten schwimmenden Märkte liegen dort in der Nähe. Wir haben den Nachmittag in Can Tho selber verbracht und sind am nächsten Tag morgens um fünf zusammen mit den beiden Backpackern aus dem Café Richtung Markt aufgebrochen. Wir haben uns über das Tourist Office eine Tour mit Guide organisiert die uns zu zwei Märkten und eine Obstplantage führte.image

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Eine sehr interessante Tour, wir haben viel über das Leben im Delta gesehen und gelernt. Da wir während der Regenzeit unterwegs sind, stand sehr viel der Fläche unter Wasser und das hat sich auch auf die Lebensweise über tragen. Außerhalb der Städte wurde alles per Boot erledigt und die Häuser waren kleine Inseln in der sumpfigen Umgebung.image

Nach der Tour haben wir in der Stadt noch Mittag gegessen und sind dann aufgebrochen in die nächste Stadt, Rach Gia.
Dach Gia liegt an der Küste am südlichen Rand des Mekong Deltas und war die bisher untouristischste Stadt, die wir eelebnt haben. Viele Touristen passieren Dach Gia, da von hier die Fähren nach Phu Quoc, einer großen, touristisch erschlossenen Insel, ablegen. Aber sie verlassen wohl nie den Fähranleger.image

Wir hatten ein Hotel in der Altstadt genommen und dort war wenig touristische Infrastruktur. Das Essen konnten wir über eine übersetzte Speisekarte bestellen, aber der Kaffee, den wir getrunken haben, wurde mehr mit Zeigen, Händen und Füßen bestellt als mit Worten. Aber es hat alles funktioniert, sogar unsere Busfahrkarte konnten wir nach längerem Besprechen über das Hotel buchen (Vorteil, wir wurden direkt von dort abgeholt, Vorteil eines in touristischen Ortes: wir haben keinen Aufschlag bezahlt).image

Am nächsten Tag Mittags fuhren wir an die Grenze nach Ha Tien. Über Tripadvisor haben wir eine westliche Bar gefunden, die Weiterfahrten vermittelt und Informationen zur Umgebung bereit stellt. Sehr hilfreich, wenn so wenig Leute englisch können. Abends haben wir die herausragenden Meeresfrüchte Ha Tiens an einem Straßenstand probiert.image

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Für uns gab es Muschel (die richtig großen, im Bild oben: in der untersten Reihe die zweiten von unten, sowie Tintenfisch inn Kokosmilch. Seeeehr lecker, aber auch ein anderes Geschmackserlebnis als wir gewöhnt sind (sehr zäh teilweise).

Nach einer weiteren Nacht in Ha Tien ging es Montag morgen nach Kep und hier werden wir erstmal etwas länger bleiben. Wir sind die letzten drei Tage sehr entspannt gereist, da jeden Tag nur Busfahrten von 2-3h Dauer an standen. Trotzdem ist es jetzt auch sehr bequem, in einem Ort zwei Nächte statt einer zu verbringen.image

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Battambang

Nach Phnom Penh ging es rund 290km nach Westen. Battambang hat gut 200.000 Einwohner und gehört damit zu den größeren Städten dieses 10 Millionen Landes. In der Umgebung gibt es verschiedene Tempel und Tempelruinen, aber die Stadt zeichnet sich vor allem durch einen sehr entspannten Flair aus und ein Stadtbild aus dem vorherigen Jahrhundert (viele Kolonialbauten), das langsam restauriert wird.
Während die Straße zwischen Bangkok – Siem Reap – Phnom Penh nördlich des Tonle Saps (größter See Südostasiens) ausgebaut wurde und jetzt in sehr gutem Zustand ist, ist die Straße südlich des Sees, die nach Battambang führt, eher rudimentär. Sie ist zwar schon asphaltiert, aber häufig nur knapp zweispurig und teilweise mit Schlaglöchern durchsetzt. Daher hat uns die Fahrt gut 7 Stunden gekostet. Um Zehn gings los, gegen 13 Uhr gab es die obligatorische halbstündige Mittagspause bei einem Restaurant an der Straße und gegen 17 Uhr sind wir angekommen.
Die Stadt hat wirklich ein besonderes Bild im Vergleich zu den vorherigen Städten. Das Stadtbild ist noch nicht so stark durchsetzt von Hochhäusern und mehrstöckigen Häusern wie sonst üblich (obwohl es sehr viele Baustellen gibt, die solche Gebäude gerade bauen). Zwischen den niedrigen Häusern sind die Straßen recht breit und sehr leer, viel Verkehr gibt es nicht. Und immer wieder tauchen zwischen den verschiedenen Häusern alte Kolonialbauten auf. Leider habe ich diese Eindrücke nicht gut auf Kamera festgehalten bekommen, also müsst ihr euch das diesmal selber vorstellen.

Nach der Ankunft haben wir ein frühes Abendessen auf einer Dachterrasse eingenommen. Es gab Huhn mit Ingwer und gekochten Wasserspinat, beides sehr lecker. Vor allem war die Zeit sehr entspannend und notwendig nach der langen Busfahrt und durch die Dachterrasse hatten wir eine tolle Aussicht auf die Stadt und ihre Straßen.

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Danach haben wir eines der Hotels aus unserem Reiseführer aufgesucht und uns die Zimmer zeigen lassen. Hier mal ein paar Bilder, damit ihr auch einen Einblick bekommt, was man für sein Geld so bekommen kann:

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Ein Zimmer für 20$ mit Klimaanlage, 12$ ohne. Ein tolles, großes Bad ging rechts davon ab. Das Zimmer hat einen Kühlschrank, Warmwasser und einen Flachbildfernseher (ohne den Südostasiaten nicht leben können). Außerdem ein eigener Balkon.

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Ein Zimmer für 12$ mit Klimaanlage, 8$ ohne Klimaanlage. Weder Warmwasser noch Kühlschrank. Das Bad ist kleiner. So ein Zimmer haben wir genommen.

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Ein Zimmer für 7$ ohne Klimaanlage, 11$ mit Klimaanlage. Bad war auch klein, Zimmer bedeutend kleiner. Auch weder Warmwasser noch Kühlschrank. Der große Preisunterschied in Bezug auf die Klimaanlage erklärt sich durch hohe Stromkosten (auch wenn mir nicht ganz klar ist, wie bei dem Kabelgewirr hier auf den Straßen eine Abrechnung erfolgen kann…).

Die Zimmer in dem Hotel sahen alle toll aus. Teilweise übernachten wir auch in sehr viel kleineren Zimmern, teilweise fehlen Handtücher und Toilettenpapier (die wir auf Nachfrage aber bisher immer bekommen haben). Es sind sehr schöne Zimmer und unser Durchschnitt bei den Übernachtungenkosten liegt bei rund 10$.

Am nächsten Tag, unserem vollen Tag in der Stadt, haben wir einen Tuk Tuk Fahrer engagiert, um die Tempel in der umliegenden Landschaft zu besuchen. Wir haben 17$ gezahlt (wahrscheinlich etwas zu viel, da unser Reiseführer eher von 12$ für so eine Fährt erzählt. Dafür war unser Fahrer sehr nett, sehr auskunftsbereit bei unseren Fragen und konnte gut Englisch) und waren die bessere Hälfte des hellen Tages unterwegs.

Zuerst ging es auf die Bambusbahn, DIE Touristenattraktion von Battambang, wie uns Reiseführer, Internet und Fahrer ziemlich einstimmig sagten. Es sind kleine Bambuswagen mit Motor, die einen Teil der Schienengleise von Kambodscha nutzen und auf den unebenen Schienen mit ca. 25km/h langrasen.
Kurz ein Wort zu dem Schienennetz Kambodschas: es gibt ein Gleis von Sihanoukville im Süden an der Küste, über die Hauptstadt in Zentral Kambodscha bis nach Battambang im Westen. Die Schienen wurden nach dem Krieg wieder instand gesetzt, werden jedoch leider nur von Güterzügen genutzt. Und von denen gibt es, grob geschätzt, einen pro Woche… Und obwohl die Straßen in Kambodscha schlecht sind, erledigen sie doch den Gütertransport schneller als die Schienen, weil die Güterzüge nur mit ca. 15km/h auf den schlechten Schienen fahren können. Daher werden die Schienen gerne als Spielplatz genutzt oder als Touristenattraktion wie bei der Bambusbahn.

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Die Schienen sind nur eingleisig, daher wird der Bambuswagen immer schnell auseinander genommen, wenn Gegenverkehr kommt. Eine sehr interessante Sache, aber nach dem fünften Mal etwas ermüdend. Durch die recht schnelle Fahrtgeschwindigkeit kommt etwas Adrenalin auf, wer wollte denn nicht schonmal durch den Dschungel rasen? Leider wird man auch ziemlich durch geschüttelt… Naja, kann nicht alles perfekt sein. Es war ganz nett, aber zu lang und zu ruckelig.

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Nach der Bambusbahn ging es zu einem Berg in der ansonsten flachen Landschaft. Die eine Attraktion des Berges ist die tolle Aussicht vom Tempel auf der Spitze aus, die andere die Kipling Cave. Eine Höhle, in die unter den Roten Khmern Leute geschmissen wurden, die durch den Fall starben. Jetzt ist vor dem Höhleneingang (der voll mit Laub lag) ein Käfig mit gefundenen Knochen aufgestellt und kleine Kinder bieten sich ala Führer an, um genau zu erzählen, wie die Kinder, Frauen und Männer aufgeschlitzt wurden, bevor sie in die Höhle gestoßen wurden… Brrr…

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Als dritte große Sehenswürdigkeit haben wir einen Tempel auf seinem Berg besucht, der immer noch als solcher genutzt wird. Die meisten Tempel sind verfallene Ruinen, und auch dieser war zerfallen, aber überall wurden noch Räucherstäbchen angezündet. Aber erstmal mussten wir die Stufen auf den Berg rauf erklimmen:

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Irgendwann war es geschafft und dann konnten wir die tolle Aussicht und die hübschen Tempel genießen.

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Auf dem Foto unten kann man auf dem Berg am Horizont verschwommen den ersten besuchten Tempel erkennen. Auf wirklich jedem Berg in dieser flachen Landschaft wurde schon vor langer azeit ein Tempel gebaut und immer noch neue Tempel und Buddha Statuen errichtet.

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Zum Abschluss unseres Ausfluges haben wir Frucht Fledermäuse besucht. Das sind nachtaktive Fledermäuse, die sich von allen Früchten außer der Kokosnuss (die ist dann sogar denen zu dick umhüllt) ernähren. Daher sind sie in dieser Gegend besonders zahlreich, denn neben den ganzen Reisfeldern gab es auch ausgedehnte Fruchtplantagen.

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Durch die Hitze konnten die Fledermäuse aber nicht schlafen und haben sich ständig mit den Flügeln bewegt. Außerdem sind sie bei jedem lauteren Geräusch wie aufgescheucht zwischen den beiden Bäumen, die sie besetzt hielten, hin und her geflogen.
Wir konnten sie also richtig toll sehen und beobachten!

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Angkor, ein el dorado an Tempeln

Zur Zeit sind wir in Siem Reap, neben Phnom Penh und Sihanoukville eine der größten Städte Kambodschas. Zudem wohl auch die bekannteste auf Grund ihrer Nähe zu Angkor Wat.
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Angkor Wat ist jedoch nicht der einzige Tempel in diesem Gebiet, viel mehr umfasst Angkor eine Vielzahl unterschiedlich alter und großer Tempel. Angkor Wat ist der wohl größte und bedeutendste, nur unweit davon entfernt liegt Angkor Thom, ebenfalls sehr eindrucksvoll. Davon ab gibt es noch sehr viele kleine und größere Tempel verstreut im Dschungel. Die entferntesten zum Teil 50km von Siem Reap entfernt. Der Großteil der Tempel ist aus Sandstein gefertigt, die älteren und kleineren häufig auch aus Backstein.

Auf Grund der Entfernungen zwischen den Tempeln mietet man sich üblicherweise eine Rikscha für den Tag, diese fährt einen dann zum verhandelten Preis vom Hotel zu den gewünschten Tempeln und wieder zurück.
Die Wege zwischen den Tempeln sind üblicherweise geteert, zum Teil wandert man aber auch einfach durch den Dschungel zum nächsten Tempel.
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Angkor Wat im speziellen besticht durch seine schiere Größe und es ist wirklich sehr gut erhalten. Eine Besonderheit sind zudem die tollen Gravuren in den Galerien, das Ausmaß dieser ist einzigartig für Angkor Wat. Der Erhalt der Tempel wird von unterschiedlichen Ländern unterstützt unter anderem Indien, Japan und Deutschland. In Anbetracht dessen das Angkor Wat aus Sandstein besteht kann sich sicherlich jeder Denken aus welcher Stadt die deutschen Experten für die Restauration kommen oder? 😉

Die etwas abseits gelegenen Tempel haben wir am ersten Tag besucht, hier konnte man nahezu ungehindert Klettern und Erkunden. Am zweiten Tag stand Angkor Wat auf dem Plan, wie man am sehen kann, waren wir zu Sonnenaufgang da, trotzdem war es schon enorm belebt…
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Meines Erachtens waren die Tempel mit weniger Besuchern und mitten im Dschungel jedoch deutlich interessanter!
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