Seit Montag Nachmittag bin ich mit etwas Verspätung dann auch endlich in Hyderabad eingetroffen.
Auf meiner Abreise von England haben sich mit defekten Flugzeugen, verspäteten Bahnen und idiotischen Mitfahrern so einige gegen mich verschworen gehabt.
Dank Maria war die Zeit bis hin zu meinem Abflug am Sonntag dann jedoch sehr vielseitig und spaßig 🙂
Details zu meinen ersten Tagen in Indien kommen leider erst später.
Samstag hieß es zum letzten Mal Wochenende genießen! Zumindest in England.
Um 9 Uhr ging die Fähre (Red Funnel) von Southampton gen East Cowes auf der Isle of Wight. Die Fahrtzeit betrug ca. 1 Stunde und die Fähre war ziemlich pünktlich.
Auf der Isle of Wight (IoW) angekommen hieß es erstmal einen Bus finden, denn die gesamte Insel ist nur über Busse zu erkunden.
Das erfreuliche an dem Busnetz: Einmalig 15 Pfund bezahlen und man kann 48h mit jedem Bus zu jeder Zeit fahren. Ein durchaus faires Angebot. Erst Abstecher sollte das Osborne Haus sein, eine der königlichen Residenzen.
Der Eintrittspreis von 20 Pfund war dann aber doch etwas abschreckend. Also ging es wieder in den Bus Richtung Newport, dies ist eine kleine Stadt in der Mitte der IoW und der Knoten für den ÖPNV.
Von Newport aus ging es dann mit frischen Getränken bestückt nach Sandown. Dort hatte ich zum Glück rechtzeitig ein Zimmer in einem Hotel nahe am Strand gebucht. Der Strand in Sandown war schon ziemlich voll als wir gegen 12 dort eintrudelten. Ja, wir haben für die Strecke 2 Stunden gebraucht… Auf der IoW muss man sich in Geduld üben, da verbringt man doch einige Zeit im Bus.
Entsprechend der Uhrzeit war erstmal Lunchtime angesagt, direkt vor dem Strand gab es auch direkt eine nette Lokalität um Burger und Ginger Beer (hmjam) zu genießen.
Teil meines Studiums sind seit Anbeginn sogenannte Praxistransferberichte. Diese sind ein Aspekt der Akkreditierung unserer Hochschule und beschreiben zehnseitige Schriftstücke die als Transferleistung von Theorie zu Praxis und umgekehrt gelten.
Das Ideal ist also das wir durch die Praxis unser theoretisches Wissen festigen und anders herum aus der Praxis Wissen in die Wissenschaft tragen.
Effektiv sind es 10 Seiten für den Müll. Je nachdem welchen Universitätsbetreuer man erhält, kann man bei der Benotung mal mehr mal weniger Glück haben.
Im 4. Semester wird der Anspruch dann etwas hoch geschraubt. Jetzt sollen es also 20 Seiten werden. Bedarf von Seiten der Firma? Gering. Von Seiten der Hochschule? Nur für die Akkreditierung.
Um zumindest einen persönliche Nutzen daraus zu ziehen und weil es von meiner Abteilung gewünscht wurde, verfasse ich meine Studienarbeit also auf Englisch.
Das macht zwar die Quellenarbeit deutlich leichter, weil zumindest bei meinen bisherigen Themen die Quellen zumeist englischsprachig waren, sorgt aber auch für mehr Aufwand beim formulieren.
Alles in allem bin ich jedoch ganz zufrieden. Mittlerweile bin ich bei ca. 12 Seiten, die größtenteils mir zumindest gut formuliert erscheinen.
Der Plan ist bis zum Ende des Praxiseinsatz zumindest die 20 Seiten fertig zu haben.
Nachdem es am letzten Wochenende etwas ruhiger zuging, wird dieses Wochenende wieder voll ausgenutzt. Am Samstag werde ich zusammen mit Alexander übersetzen auf die nahegelegene Isle of Wight.
Dieser wird nachgesagt, ein Stück vergangener englischer Zeiten zu konservieren. Wie auch bei uns auf den Inseln, vergeht auch dort die Zeit wohl etwas langsamer.
Zudem werde ich mir ausnahmsweise etwas Luxus gönnen, ich habe ein Hotel nahe dem Strand gefunden welches zudem über einen Indoor Pool verfügt, sollte das gute Wetter der vergangenen 5 Tage doch noch nachlassen.
Wie angekündigt folgt dann auch mal von meiner Seite die Urlaubsplanung. Den
Hauptanteil daran hat Svenja zu verantworten. So sind im Zweifel alle Schuldigkeiten schnell geklärt 😉
Am 21. Juli wird es für mich gen Frankfurt am Main gehen, an der Stelle noch per Zug da dies die mit Abstand günstigste Verbindung nach Hyderabad war.
Von Frankfurt fliege ich dann nach Delhi und nach einem 4 Stunden Aufenthalt dort geht es dann endlich auch nach Hyderabad. Insgesamt ca. 18 Stunden Reisezeit.
Hyderabad dient an dieser Stelle der Akklimatisierung meinerseits an Indien, das Wetter und das Essen.
Insbesondere letzteres ist in Hyderabad besonders scharf. Nach der Verweichlichung hier in England vermutlich ungenießbar für mich 😉
Von den Sehenswürdigkeit ist das Charminar ein älteres Gebäude sowie ein nahe gelegenes verlassenes Fort geplant, ansonsten wird spontan entschieden
Von Hyderabad geht es am Donnerstag nach Jaipur, diese Stadt ist eine der jüngeren Städte von Rajasthan (dem Bundesstaat) und bietet sehenswerte Festungen und Paläste.
Darauf folgt die Fahrt nach Agra, berühmt für das Taj Mahal. Bilder spare ich mir an der Stelle 😀
Von Agra geht es weiter nach Amritsar, bekannt und berühmt einzig durch den goldenen Tempel, der umso sehenswerter sein soll.
Zu dem ist es der erste Abschnitt um in den Himalaya zu kommen.
Um genau zu sein in das Bergdorf Manali, je nachdem gibt es auch einen Abstecher nach Shimla, mit der Toytrain!
Ich bin mir noch unschlüssig was davon jetzt der Zug ist… Humor könnten die Inder jedenfalls haben.
Da außer der Toytrainin Shimla jedoch nicht viel wartet, ist das noch offen!
Wieder gen Süden geht es dann über Rishikesh, dort gibt es sowohl Trekking Angebote als auch Dinge wie Rafting oder ähnliches. Neben dem ist der Ursprung des Ganges in der Nähe und entsprechend soll das Wasser noch von größerer Sauberkeit sein.
Ebenfalls beachtlich ist aber auch die Natur sowie einige der Gebäude!
Von Rishikesh geht es dann Richtung Delhi um auch diese interessante Stadt zu erkunden. Hier haben wir wieder etwas mehr Zeit eingeplant, um möglichst viel sehen zu können oder auch mal etwas Ruhe zu haben.
Auf Grund der deutschen Steuerrichtlinien erwartet uns danach ein ziemlicher Reisemarathon. Um keinen geldwerten Vorteil davon zu haben, dass Svenja in Indien arbeitet, müsse wir von Hyderabad fliegen. Sprich wir fliegen von Delhi, nach Hyderabad um von da nach einer kurzen Nacht wieder nach Delhi zu fliegen um Richtung Frankfurt zu kommen.
Mit anderen Worten: Gesetz vor Vernunft und Umwelt.
Dennoch positiv: Wir sparen ca. 500€ Flugkosten.
Das beste aber ist: es sind nur noch 10 Tage bis ich von Berlin aufbreche. Dank Hochwasser und dem perfekten Krisenmanagement der Bahn aber eine Stunde früher als gedacht.
Ampeln, Probleme des Alltags. Jeder benutzt sie, keiner mag sie. Ich sowieso nicht, kosten nur Zeit!
Doch während man zumindest in Deutschland noch das Gefühl hat eine Fußgängerampel wäre sinnvoll, erschließt sich mir in England nicht.
Kurz mal zum Verständnis: An einer normalen Kreuzung(keine Abbiegerspur), wenn man die Fußgängerampel betätigt, darf man meist einen kompletten Durchlauf ALLER Ampelphasen der Autos abwarten, bis die Fußgängerampel grün ist.
Das besondere ist jetzt aber, dass dann alle Fußgänger zeitgleich gehen dürfen/müssen. Das Resultat ist wenn man diagonal gehen will, muss man zweimal alle Ampelphasen für Autos abwarten um „korrekt“ bei grün über die Ampel zu gehen.
Meine erste Strategie war einfach bei grün die Kreuzung diagonal zu überqueren 😉
Jetzt konnte ich mir aber zum Glück von einem Engländer die richtige Strategie abgucken, die weniger risikoreich ist:
Wenn eine Richtung Autos fährt, guckt man auf deren Ampel, wenn diese grün wird, prüft man kurz die Ampel der Gegenrichtung und kann wenn beide rot sind drüber gehen!
Wie man sieht, muss man sich in England auf ganz neue Situationen einstellen. 😀
Um zur Abwechslung mal etwas Energie zu tanken, stand dieses Wochenende mal einfach gar nichts an. Gut ein paar Absprachen zu unserem Client-Server Projekt aus der Hochschule waren nötig. Da mein Arbeitspaket jedoch fertig ist, war das nicht wirklich problematisch. Darüber hinaus konnte ich von Freitag auf Samstag erstaunliche 8 Stunden schlafen. Ein neuer Rekord für England 😀
Da hat sich auf von Samstag auf heute dann aber auch wieder auf die üblichen 5-6 Stunden eingependelt. Wäre ja auch zu schön gewesen.
Anyway: Nachdem bisher jedes Wochenende mal mehr, mal weniger mit Unternehmungen gefüllt war, dachte ich wäre es mal an der Zeit ein bisschen Luft zu holen. Schließlich soll es bald nach Indien gehen und da heißt es fit sein!
Zur Reiseplanung werde ich in den kommenden Tagen wohl nochmal etwas schreiben.
Erfreulicherweise ist das Wetter dieses Wochenende einfach grandios. Bis zu 28°C! Da kann man auch mal das Leben auf der Terrasse genießen.
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